Wo sollen wir anfangen beim Bericht des vergangenen Wochenendes? Mit der Abfahrt unserer Fahrer und Betreuer Isolde aus Axams – Christoph aus Katzsdorf – Alexandra aus Wien oder Thomas aus Kals? Mit der Beschreibung der Zielorte Malonno und Navazzo in Italien, Stinatz im Burgenland bzw. Gstaad und Thyon in der Schweiz? Oder sollen wir besser unsere 16 Athleten vorstellen, die insgesamt 18 Starts in 6 Bewerben so erfolgreich absolvierten?
Nun, besser eins nach dem anderen……
Die Vorbereitung derart vieler Wettkämpfe an einem einzigen Wochenende bedarf neben ausreichend langer Vorlaufzeit und Organisationstalent vor allem Fahrer, die sich ehrenamtlich in den Dienst unserer Athleten stellen. Hierfür sei an dieser Stelle wieder einmal allen Helfern, ohne die wir die Vielzahl an Bewerben nicht beschicken könnten, sehr sehr herzlich gedankt!
Starten wir wir also mit dem ersten Bericht aus Malonno im Italien.
Philemon Ombogo KIRIAGO und Michael Selolo SAOLI hatten gleich eine doppelte Aufgabe vor sich, galt es doch zuerst am Samstag den unbeschreiblich schweren Tri Vertical zu absolvieren. Die Würze dieses Bewerbes liegt weniger in der Länge der Strecke von 3,5 Km, als vielmehr in der Steilheit des Geländes mit 1.000 Hm! Der Appell, zu Beginn nicht gleich alle Körner zu verschießen ging heute leider ins Leere, denn kaum fiel der Startschuss, legten die beiden wie von der Tarantel gestochen los und diktierten zu Beginn das Tempo. Doch heute hatten die beiden die Rechnung ohne ihren italienischen Wirt namens Andrea ROSTAN gemacht, der ihnen ab der Hälfte des Rennens die Schneid abkaufte und in neuer Streckenrekordzeit gewann. Während sich PHILEMON nur 27 Sec. hinter dem Sieger mit seinem 2. Platz hervorragend hielt, und mit seiner Zeit ebenfalls unter dem alten Streckenrekord blieb, musste SAOLI heute bitteres Lehrgeld bezahlen und landete mit über 5 Minuten Rückstand im geschlagenen Feld.
Sonntag, neuer Tag, neue Chance! Selber Ort, selbe Starter unseres Teams, andere Strecke. Heute hatten PHILEMON und SAOLI als Draufgabe beim traditionellen Fletta Trail nochmals 1000 Hm zu absolvieren, die sich diesmal allerdings auf eine Halbmarathondistanz verteilten. Nichts gelernt von gestern? Startschuss…..und wieder schossen die beiden weg, als käme der Zielsprint bereits nach wenigen 100 Metern….
Doch heute sollte alles aufgehen! Zu Beginn lösten sich die beiden gemeinsam vom restlichen Feld und holten bald mehr als 30 Sec. Vorsprung heraus. Dann wieder das selbe Bild wie gestern, SAOLI schien es wieder viel zu schnell angegangen zu sein und fiel bald an die 3. Stelle zurück. Allerdings zeigte er heute, dass er in seinem erst dritten Rennen in Europa endlich unter Beweis stellen wollte, was in ihm steckt und so kämpfte er sich wieder zurück an die zweite Stelle und schloss nach ca. 17 km sogar wieder zu PHILEMON auf. Der spürte allerdings nur kurz den Atem seines Freundes im Nacken und zog mit einem unnachahmlichen Zwischenspurt davon, sodass er schlussendlich ungefährdet seinen zweiten Saisonsieg feiern konnte. SAOLI ließ heute aber nichts mehr anbrennen und finishte freudestrahlend und überglücklich mit knapp 1 Minute Rückstand als Zweiter!
Ergebnisse Malonno: Piz Tri Vertical und Fletta Trail
Stinatz im Burgenland
Hier wollen wir die tollen Videobilder sprechen lassen, sie sagen mehr als tausend Worte!
Wir gratulieren Dennis Cox LOPUA und John Kiprop KOSGEI zu ihrem Doppelsieg beim Stinatzer Abendlauf und Halbmarathon, bei dem wir bereits 2012 (!) zu Gast sein durften und seitdem immer wieder gerne kommen, weil die familiäre Atmosphäre seit vielen Jahren unbeschreiblich schön ist!
Die zweite Station in Italien führte uns auch heuer wieder zum Diecimiglia del Garda nach Navazzo.
Isaac Kipkemboi TOO führte unser Team an, das aus Castor Omwena MOGENI, John Njuguna KURIA, Geoffrey Githuku CHEGE und Purity Kajuju GITONGA bestand. Auch diesen Bewerb in dem entzückenden kleinen Dorf hoch über dem Gardasee kennen wir seit vielen Jahren. Bekannt ist dieser Lauf durch seine hügeligen Wege über ständig wechselnde Wiesen-, Feld- und Schotterwege, sowie mit Abschnitten auf Asphalt. Auch heuer zog der Lauf wieder starke internationale und nationale Konkurrenz an, sodass es galt, die 10 Runde über je 1,6 km sehr aufmerksam zu laufen.
Bei herrlichem Wetter starteten Damen und Herren gleichzeitig. Unser Team arbeitete ausgezeichnet zusammen, sodass sich nach 4 von 10 Runden ISAAC und CASTOR mit einem weiteren kenianischen Konkurrenten bereits absetzen konnten. Bei den Damen hielt sich PURITY zu Beginn etwas zurück und tastete die Konkurrentinnen auf ihre Stärke ab, einige von ihnen waren ihr bestens bekannt. Schon bald konnte sie sich vom Feld absetzen und gewann in souveräner Manier mit über 3 Minuten Vorsprung!
Auch ISAAC ließ sich den 1. Platz nicht mehr nehmen und holte sich einen weiteren Sieg in dieser Saison mit 39 Sec. Vorsprung auf seinen Teamkollegen CASTOR, der am Ende seinen Widersacher mit 4 Sec. in Schach halten konnte.
Die längste Anreise von rd. 10 Stunden musste unsere größte Delegation bestehend aus Abraham Ebenyo EKWAM, Geoffrey Gikuni NDUNGU nach Gstaad bzw. Teresiah Kwamboka OMOSA, Gilbert Kiprotich KEMOI, Patrick KIPNGENO, Joyce Muthoni NJERU und Japhet Mutwiri MWENDA nach Thyon-Dixence antreten.
Zuerst mussten am Samstag ABRAHAM und GIKUNI ihre Arbeitsschuhe schnüren und beim Glacier3000run über 26,2 km ihre Tagesform unter Beweis stellen. Auch hier war Teamarbeit angesagt, sodass sich die beiden nach rund 2/3 der Strecke schon 50 sec. vom restlichen Feld absetzen konnten. Hatte GIKUNI zuletzt unterschiedliche Leistungen gezeigt, so war der heutige Tag wieder einmal seiner! Mit all seiner Erfahrung zeigte er dem deutlich jüngeren ABRAHAM diesmal seine Grenzen auf und holte sich in überzeugender Art und Weise den Sieg bei diesem Berglaufklassiker vor seinem Teamkollegen.
Unsere beiden starken Damen JOYCE und die erst am vergangenen Donnerstag aus Kenia angereiste TERESIAH, sowie der derzeit in Überform laufende PATRICK zählten am Sonntag zu den Favoriten beim 16 km Thyon2000. GILBERT und JAPHET, für die die Strecke nicht neu war, komplettieren unser Team.
Was sollen wir sagen – auch dieser Bewerb brachte große Erfolge für run2gether! Wer Patrick KIPNGENO bis zum heutigen Tag in der Schweiz noch nicht kannte, lernte ihn im Kanton Wallis auf eindrucksvoller Weise kennen, zertrümmerte er doch den bestehenden Streckenrekord um mehr als 1 Minute!
Joyce Muthoni NJERU und Teresiah Kwamboka OMOSA zeigten einmal mehr, dass am Berg immer mit ihnen zu rechnen ist. Im Ziel mussten sie sich nur knapp der kenianischen Siegerin Kisang Philaries geschlagen geben und durften sich über die Plätze 2 und 3 freuen!
Gilbert Kiprotich KEMOI und Japhet Mutwiri MWENDA enttäuschten mit den Plätzen 19 und 21. Hoffen wir für sie auf eine baldige Formverbesserung.
Ergebnisse: Glacier3000run und Thyon-Dixence2000
Ein langes und erfolgreiches Wochenende geht zu Ende, unsere Teams befinden sich am Heimweg in unser Sommercamp in Kals und auch unserer virtuelles Pressestudio schließt nach Liveberichterstattung und Abschlussbericht bis zum nächsten Wochenende seine Pforten….
Euer run2gether Team
07. Aug. 2022