Mit einem umfangreichen und kunterbunten Programm starteten wir in den Monat Juli, in dem die GTWS Pause macht. 7 Bewerbe, 5 Staaten, 4 Kontinente und 14 Athleten schwer ist das Angebot an Ergebnissen und  – wir nehmen es gleich vorweg – auch zahlreichen Erfolgen.  Zugegeben, der Wochenendbericht fällt ein wenig länger aus, aber alle Bewerbe und die großartigen Leistungen unserer Teams verdienen es, entsprechend erwähnt zu werden! Wir starten unseren Rückblick in den USA:

Peachtree 10K, Atlanta, USA

52.000 Teilnehmer waren nach Atlanta in Georgia gekommen, um beim weltweit größten 10 Km dabei zu sein. Den Peachtree 10K „South“ gibt es seit 1970, findet immer am Amerikanischen Unabhängigkeitstag statt und zeigt in seinem Beinamen die Streckenrichtung an: mitten durch Atlanta nach Süden. Seit vergangenem Jahr gibt es auch den „North“, der, in entgegengesetzter Richtung jeweils im Jänner ausgetragen wird.
Die Strecke hat es allerdings in sich. Nach einer weitgehend bergab führenden ersten Hälfte überqueren die Läufer den namensgebenden Peachtree Creek und nehmen den zermürbenden, 1,2 Km langen „Cardiac Hill“ in Angriff. Auch am letzten KM geht es bergauf. Diese hügelige Strecke verlangt alles ab, dennoch schafft die Elite Wahnsinnszeiten zu laufen.
Nach seinem ersten Lauf in den USA Anfang Mai, kehrte Simon Mwangi WAITHIRA wieder in die Vereinigten Staaten zurück. Seit Herbst 2024 liegt seine PB bei 28:20, Grund genug, sich mit der großen Konkurrenz aus seinem Heimatland Kenia „anzulegen“. Das Elitefeld bei Damen und Herren wies klingende Namen auf und somit war klar, es wird ein schnelles Rennen geben. Das Ziel für Waithira: ein Top 8 Ergebnis – bis dahin wurde Preisgeld ausgezahlt – und neue PB. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt.

Platz 16 ist nicht das, was sich Waithira erhoffte

Warme Temperaturen mit hoher Luftfeuchtigkeit waren am Freitag die Begleiter für alle Teilnehmer. Waithira startete wie geplant in der großen Führungsgruppe. Sehr schnell suchte sein Landsmann Kiprop sein Glück in der Flucht nach vorne und sollte damit erfolgreich sein. Waithira blieb in der Verfolgergruppe, allerdings nicht lange. Im Livestream verloren wir ihn nach ca. 3 Km aus den Augen. Im Ziel teilten sich 6 Kenianer die ersten Plätze, der Sieger Kiprop blieb mit 27:35 eine halbe Minute über dem Streckenrekord (27:04, 1996). Dahinter kamen 15 (!) Läufer unter 29 Minuten ins Ziel. Erst als 16. in 29:03 konnten wir Waithira die Ziellinie überqueren sehen. Ziel dieses Mal leider nicht erreicht, Kopf hoch!

Ergebnisse Peachtree 10K

Wir wechseln nach Asien. 

Chongli, China WMRA Berglauf-Weltcup

Erstmalig in der 25 jährigen Geschichte des WMRA Weltcups gab es in China Weltcuprennen. Das ist schon eine besondere erfreuliche Geschichte.

Als ehemaliger Austragungsort der Olympischen Winterspiele 2022 wurde Chongli als „die Schneehauptstadt Chinas“ bezeichnet, schnell entwickelte sich diese Gegend zu einem Zentrum für Trail- und Bergläufer. Mit der atemberaubenden Kulisse von bis zu 2.100 m hohen Bergen, unberührten Wiesen, verschlungenen Birken- und Kiefernwäldern und dem kühlen Sommerklima, präsentierte sich Chongli als perfekter Wahl. Die Durchführung eines Weltcuprennens in China erforderte viel Arbeit und Unterstützung von World Athletics und den chinesischen Behörden. Das Yunding Ski Resort ist 220 km von Peking entfernt. Die Berge weisen steile Hänge auf, die zwischen 1.500 und 2.000 Metern über dem Meeresspiegel liegen. Die Sommer sind kurz und kühl mit relativ stabilen Temperaturen, allerdings gibt des erhebliche Tag-Nacht-Temperaturschwankungen und häufig Niederschlag.

Für Gloria CHEBET und Michael Selelo SAOLI war es die erste Reise nach Asien. In Kals am Großglockner akklimatisierten sie sich für eine Woche und bereiteten sich auf die Anforderungen im Berglauf vor. Zwei Bewerbe warteten auf die beiden in China: Station 7 und 8 des Weltcups bedeuteten einen Uphill und einen Classic.

Samstag Uphill:

Früh morgens erreichten uns in Europa bereits die Ergebnisse des 7.2 Km langen Bewerbs mit 700m Anstieg. Vom Wanlong-Skigebiet aus, das bereits auf über 1600 Metern liegt, ging es auf den ersten 2,8 Kilometern rund 300 Meter bergauf. Dann gab es eine kurze Verschnaufpause, bevor ein weiterer kurzer, aber sehr steiler Anstieg, in einen flacherer Abschnitt führte und schließlich der letzte, steile Anstieg ins Ziel am Jinhuage Top folgte.
Saoli machte mit dem Deutschen Ehrle von Beginn an das Tempo, sie wechselten sich vorne ab. Der Regen in der Nacht und die damit hohe Luftfeuchtigkeit machten die Strecke teilweise matschig und es blieb nebelig. Beide konnten im Verlauf keinen entscheidenden Vorsprung herausarbeiten, so kam es zu einem atemberaubenden Zielsprint, den der Deutsche mit nur einer Sekunde Vorsprung für sich entscheiden konnte. Schade, aber wir wissen, dass Saolis Stärken im Classic liegen.
Die 21 Jahre junge Gloria meisterte ihre Aufgabe im Damenrennen ebenfalls sehr gut. Im letzten Jahr entschied sie die U23 Weltcup-Wertung für sich. In Chongli erreichte sie als 3. ihren verdienten Platz am Podium! Ein sehr guter Start in ihre 2. Saison für run2gether.
Ein großartiger Auftakt für unsere Athleten, die Feuertaufe für die WMRA in China war eindrucksvoll geglückt.

Ergebnisse Uphill

Back to Europe!

Großglockner Mountainrun, Österreich
Unsere Vereinsgeschichte ist sehr eng mit dem Berglauf am Großglockner verknüpft. Seit 2009 kämpfen wir um den Sieg und dies meist sehr erfolgreich. Schon viele Male war der Lauf auch Teil des WMRA Berglaufweltcups, doch nicht in diesem Jahr. Trotzdem waren wir mit einer großen Mannschaft vor Ort. Veranstalter Michi Kummerer begrüßte 9 run2gether Eliteathleten in Heiligenblut. Zwei Bewerbe standen auf unserer Agenda: Der „King of Heiligenblut“ am Samstag und der traditionelle „Grossglockner Mountain Run“ am Sonntag.

Samstag King of Heiligenblut:
Dieses Format gibt es erst seit 2023 und wird als Elite-Ausscheidungslauf geführt. 4 Runden á 1,5 Km sind zu bewältigen, jede Runde scheiden die letzten 25% aus. Dies macht den Lauf extrem spannend. Die Schleife führte durch Heiligenblut, dem Startort für den Klassiker am Sonntag.
Richard Omaya ATUYA, Ephantus Mwangi NJERI, Shadrack Kipkurui KENDUIYWO, Elija Kamau KARIUKI, James Thuo IRUNGU und unser österreichischer Eliteläufer Wendelin MÖRTENDORFER waren um 17.00 bei Regen am Start. James, Elija und Wendi schieden nach 2 Runden aus. Die Entscheidung fiel somit in einem rein kenianischen Vierkampf. 3 run2gether Läufer waren noch im Rennen, sowie ein weiterer Kenianer.
Letztlich konnte Richard seinen Titel als „King of Heiligenblut“ verteidigen, Ephantus wurde 3., Shadrack belegte den 4. Platz. Ein gelungener Auftakt im Prolog zum Hauptlauf.

Sonntag Großglockner Mountain Run:
Erneut waren Richard, Ephantus, Shadrack, James, Elija, Wendelin und Felix GEIEREGGER bei den Herren, sowie Philaries Jeruto KISANG und Ann Nyaguthie NDICHU bei den Damen am Start. Die Damen konnten sich am Vortag noch ausruhen. Der Regen des Vortags war abgezogen, beste Bedingungen für ein erfolgreiches Rennen.
Am Vortag noch 3., ließ Ephantus keinen Zweifel, wer an diesem der Sieger werden sollte. Beeindruckend kam er in großartigen 1:11:04 als Schnellster ins Ziel und ließ den zweitplatzierten Vorjahressieger Richard um mehr als 3 Minuten hinter sich. Das Podium komplettierte Elija, der ein starkes Zeichen setzte. James wurde 4., Shadrack 7., Wendi wurde als 4. bester Österreicher 12. und Felix reihte sich als 24. ein. Bei den Damen dominierte Ann mit starken 1:25:30 und über einer Minute Vorsprung bei ihrer Großglockner-Premiere. Philaries rettete, trotz einer akuten Verletzung, den dritten Platz. Wir wünschen ihr rasche Genesung!

Wir waren auch in Italien im Einsatz.

Sieg für Yegon beim Berg-Halbmarathon

Sky Marathon Sentiero 4 Luglio, Italien
Willkommen in der Provinz Brescia in der Lombardei. Ca. 70 Km nördlich von Brescia fand der Sky Marathon über die Marathon-, Halbmarathon- und Vertical-Distanz statt. Robert Kiplangat YEGON war beim Halbmarathon Open am Start. Ungewöhnlich für ihn, ist er doch mehr bei flachen Straßenrennen zu Hause.

Dennoch nutzte er den Bewerb, seine Berglaufqualitäten zu testen und dies mit Erfolg. Mit knappen 5 Sekunden Vorsprung konnte er den Halbmarathon für sich entscheiden. Eine willkommene Herausforderung im Rahmen seines Aufenthalts in Italien. Well done!

Ergebnisse Sky Marathon

Last but not least blicken wir auch nach Afrika:

Nairobi Marathon 10 Km Expressway Run, Kenia
Wie groß die Dichte an Langstreckenläufern in Kenia ist, zeigte die Veranstaltung am vergangenen Sonntag. In der Hauptstadt Nairobi wurden im Rahmen des Nairobi City Marathons auch die Halbmarathondistanz, ein 10 Km und 4 Km Fun Bewerb ausgetragen. 

Wir waren mit Vincent Kimutai TOWETT und Benedict Njoroge MBUGUA beim 10 Km Lauf vertreten. Die Ergebnisliste spricht Bände. Vincent, unser derzeit schnellster Läufer über diese Distanz (PB 27:42), erreichte auf der kupierten Strecke mit starken 27:56 „nur“ den 17. Rang. Allein 19 Athleten blieben unter der 28 Minuten Marke! Für den jungen Benedict lief es auch sehr gut, er kam mit 28:22 als 24. ins Ziel. Hervorragende und vielversprechende Leistungen unsere beiden Athleten! Herzlichen Glückwunsch!

Ergebnisse Nairobi City Marathon

Euer run2gether Team