Zweimal Schweiz und zweimal Österreich, das waren die Herausforderungen des vergangenen Wochenendes. Für unser Berglaufteam stand ein bedeutender Wettkampf an, gab es doch in einem Bewerb wichtige Punkte für beide: für den WMRA Berglauf-Weltcup und die Golden Trail World Series (GTWS).
Die drei weiteren Bewerbe boten einen erfolgreichen und abwechslungsreichen Mix aus flachem Straßenlauf, Staffelbewerb und gemischter Langstrecke mit Höhenmetern.
Sierre-Zinal, Schweiz
Von Sierre nach Zinal ist in der Schweiz der Berglaufklassiker schlechthin. Dies hat nicht nur mit der wunderschönen Landschaft zu tun, die die Teilnehmer auf den 31 Km erleben dürfen, denn die hat es in sich. Der Weg ins Ziel ist nicht nur lang, sondern auch sehr herausfordernd. Den Großteil der positiven 2200 Höhenmeter bewältigt man auf den ersten 12 Streckenkilometern auf sehr steilen und technisch anspruchsvollen Trails. Auf der Höhe angekommen, bleibt es nicht flach, immer wieder kommen Anstiege auf wechselndem Untergrund, ehe es auf den letzten 3 Km sehr steil und zickzack nach Zinal ins Ziel hinunter geht. Die Schnellsten “fliegen” die gut 1000 Hm im Höllentempo bergab, hier haben sich schon Siege entschieden oder Klassements verschoben.
Seit vergangenem Jahr zählt dieser Bewerb zum WMRA Weltcup und zur GTWS, daher las sich die Starterliste wie das “who is who” der Berg- und Traillaufszene. Wir waren mit Philaries Jeruto KISANG, Patrick KIPNGENO, Josphat KIPROTICH, Richard Omaya ATUYA und dem Vorjahressieger Philemon Ombogo KIRIAGO in den Kanton Wallis angereist, für unsere Läufer eines der großen Highlights der Saison. Patrick stieß, frisch aus Kenia kommend, am Freitag zum Team.
Bei sehr warmen 26 Grad ging es um 11 Uhr auf die Strecke. Die Temperaturen sollten auch im Rennen eine Rolle spielen, denn neben guter Renneinteilung, war auch die regelmäßige Flüssigkeitsaufnahme entscheidend. Was sich in den folgenden 2,5 Rennstunden abspielen sollte, war an Spannung kaum zu überbieten. Nachdem Kilian Jornet, seines Zeichens 9-fach Sieger dieses Rennens, von Beginn an mit sehr hohem Tempo vorne wegzog, waren unsere Herren bei den direkten Verfolgern zu finden. Nach dem ersten sehr langem Bergaufstück war es allerdings Josphat, der an Jornet heranlaufen sollte und ihn nach ca. 10 km sogar überholte. Schnell baute er einen Vorsprung von einer halben Minute auf, dahinter arbeiteten sich Philemon und Patrick, der sich mit dem Schweizer Bonnet matchte, heran. Jornet konnte die Führung von Josephat wieder zurückgewinnen, aber nur kurz, denn zuerst schloss Patrick auf Josphat auf und kurz darauf auch Philemon. Er überholte beide, war somit zweiter, Patrick am dritten und Jospaht am 4. Platz. Kurz vor dem Bergabteil überholte Philemon den führenden Jornet, um diese Führung im steilsten Abschnitt leider wieder an ihn zu verlieren. Die Wiederholung seines Sieges schien außer Reichweite, zu schnell flog Jornet Richtung Ziel. Für Philemon war das Rennen aber noch nicht zu Ende. In einem unglaublich beherzten Sprint lief er bis 1,5 Sekunden an Jornet heran, der aber mit letzter Kraft den Sieg ins Ziel brachte. What a fight! Patrick komplettierte das Podium als dritter, Josphat, dem zum Schluss die Kräfte ausgingen, wurde starker Vierter. Nur Richard kam in diesem Rennen leider nicht an seine Leistungsfähigkeit heran, er belegt den 18. Platz.
Beim Damenrennen erlebte man einen beeindruckenden Start-Zielsieg der unbekannten Kenianerin Chepngeno. Doch dahinter wechselten ebenfalls laufend die Platzierungen in den Top 10. Philaries konnte bergauf „nur“ auf den 6. Platz vorlaufen. Entgegen den Erwartungen arbeitete sie sich aber, großartig kämpfend, bis zum Ziel auf den 4. Rang vor, ein weiteres Topergebnis für Philaries! Well done!
Wir sind sehr stolz auf alle Einzel- und die großartige Teamleistung!
Stinatzer Abendlauf Halbmarathon, Österreich
Auf seinem Weg von Kals nach Wien machte John Kiprop KOSGEI einen „Stop“ in Stinatz. Seit 2011 sind wir immer wieder mit unseren Läufern im Burgenland vertreten. John, beliebter Gästebetreuer und Athlet, ist bei der kenianischen Polizei und wurde nur für zwei Monate vom Dienst freigestellt. Daher musste er, früher als seine Teamkollegen die Heimreise nach Kenia antreten, um seinen Dienst wieder aufzunehmen.
Am Samstag war er aber in Stinatz noch beim abendlichen Halbmarathon gemeldet. Die Halbmarathonstrecke führte über 5 Runden à 4,2 Km durch den Ort. Um 17.00 ging es bei sehr heißen Temperaturen für die Teilnehmer über den leicht kupierten Rundkurs. John startete schnell, konnte sein hohes Anfangstempo allerdings nicht über alle 5 Runden halten, war aber trotzdem an diesem Tag der schnellste Läufer über die Halbmarathondistanz. Herzlichen Glückwunsch und gute Heimreise John!
Engadiner Sommerlauf, Schweiz
Für Ann Nyaguthie NDICHU, Castor Omwena MOGENI und Dennis Cox LOPUA ging es am Sonntag ins Engadin. Der Sommerlauf über 25,5 Km wird im Rahmen des St. Moritz Running Festivals veranstaltet. Seit 1978 gibt es den Lauf, der als Pendant zum berühmten Engadin Skimarathon ins Leben gerufen wurde. Nach dem 40. Jubiläumsjahr 2019 und dem coronabedingten Ausfall 2020, gibt es seit 2021 eine neue Streckenführung. Unverändert blieb der Start in Sils, das Ziel wurde aber von Samedan in das neue Festival-Village direkt an den wunderschönen See in St. Moritz verlegt. Diese Veränderung hatte auch eine leichte Verschärfung der Strecke zur Folge, denn schlängelt sich der Lauf die ersten 12 Km flach am Silvaplanasee entlang, warten in der zweiten Hälfte 370 Höhenmeter in schönen Lärchenwäldern auf die Teilnehmer.
Beim Start um 10.15 waren trotz der Höhenlage von 1.800m die Temperaturen auch schon ordentlich hoch geklettert. Castor lief sich mit einem Kontrahenten die ersten Kilometer „warm“, hartnäckig blieb der Italiener an Castors Fersen. Auch Dennis hatte einen Mitstreiter aus den USA im Nacken. Ann konnte schnell einen komfortablen Vorsprung auf die zweitplatzierte Dame aufbauen und lief die ersten Kilometer in Begleitung zweier Herren. Im Verlauf der Anstiege nach Pontresina und zurück nach St. Moritz konnte sich Castor von dem Italiener lösen, er gewann mit 1 Minute Vorsprung. Auch Dennis öffnete eine Loch bei den Aufwärtspassagen und sicherte sich den ungefährdeten Platz 3.
Trotz des großen Vorsprungs ließ Ann nicht nach und unterbot, neben dem überlegenen Sieg im Damenrennen und dem Overall 9. Platz, auch den Streckenrekord und drückte ihn auf 1:33:14! Ein zweites tolles Ergebnis in der Schweiz an diesem Wochenende. Very well done team run2gether!
Steiraman X-Treme Triathlon, Österreich
Auch schon einige Male waren Athleten aus unserem Team als Teil des Staffelbwerbs beim Extremtriathlon im Murtal in der Steiermark zu Gast. In diesem Jahr entsandten wir Ephantus Mwangi NJERI, der den Laufbewerb der Classic Staffel über 12,9 Km mit knackigen 1200 Hm bestritt. Nach dem Schwimmbewerb über 1 Km standen 38 Radkilometer (1100 Hm) und abschließend der Laufbewerb am Programm. Die Staffel kann aus zwei oder drei Teilnehmern zusammengesetzt sein, die Übergabe erfolgt über Abklatschen der Mitstreiter.
Ephantus Staffelpartner waren Manuel Plank und Florian Schullin, die in der Staffelwertung den ausgezeichneten zweiten Platz erreichten. Mit überragender Tagesbestleistung von 1:12:53 hatte Ephantus einen sehr großen Anteil an der Platzierung mitgetragen. Wir gratulieren dem Staffelteam zu einer Endzeit von 3:03:17!
Euer run2gether Team