Während der Samstag einen höhenmeterträchtigen “Sprint” bereit hielt, stand am Sonntag der traditionsreiche “Kärnten Läuft” am Wörthersee am Programm.
Fadensteiglauf, Österreich
Der Schneeberg ist als Teil der Rax-Schneeberggruppe mit 2.076m die höchste Erhebung Niederösterreichs. Neben dem Schneeberglauf im Frühjahr fand bereits zum 18. Mal der Fadensteiglauf statt. Der Sprint führt von der Talstation über die Edelweißhütte und über den Fadensteig bis zum Ziel hinauf auf die Fischerhütte. Auf diesen 4,5 Km sind 1.150m zu überwinden, im Grunde vergleichbar mit einem Vertical.

Wendelin Mörtendorfer (li), unser neues Mitglied gewinnt am Schneeberg; Photo Credit Gerhard Böhm
Zum ersten Mal für run2gether am Start war unser neuester Zugang. Wendelin Mörtendorfer, Jahrgang 1998, verstärkt seit wenigen Wochen unser kleines österreichisches Eliteteam. Am vergangenen Samstag war Wendelin der schnellste über diese Strecke, er benötigte 47:55 Minuten und siegte mit 2,5 Minuten Vorsprung auf den Zweitenplatzierten.
In einem kleinen Steckbrief wollen wir euch den Sieger vorstellen:
Wendelin läuft seit 2018, zuerst empfand er das Laufen mehr als Ergänzung und Ausgleich zum Klettern und Bergsteigen. Bis 2021 erhöhte sich sein Umfang mit Berg- und Trailläufen, ehe er auch die flachen Straßenläufe für sich entdeckte. Die Freiheit, sich unabhängig in der Natur zu bewegen, war seine Anfangsmotivation, erste Siege bei bekannten Bergläufen stellten sich ein. run2gether und die Erfolge unserer Athleten kannte er aus der Laufszene und interessierte sich zunehmend für die kenianischen Trainingsmethoden. Nun möchte er sein Leistungspotenzial auf den nächsten Level bringen. Über Felix Geieregger fand er schließlich zu uns. Zwei erste Trainigswochen in Kals im August diesen Jahres überzeugten ihn nun zur Gänze. Sein erster Sieg beim Fadensteinlauf ist ein grandioser Einstand in unserem Verein.
Herzlich Willkommen bei run2gether lieber Wendi! Wir freuen uns mit dir und auf die gemeinsame sportliche Zukunft!
Kärnten Läuft, Österreich

Strecke und Streckenprofil für den Halbmarathon am Wörthersee
Mit dem Bundesland Kärnten verbindet run2gether eine mehr als 15 jährige Geschichte. Nicht nur, dass wir unsere Laufwochen von 2008 bis einschließlich 2018 auf Kärntner Boden abhielten, bevor wir ins schöne Osttirol übersiedelten. Genau solange steht der Halbmarathon von Velden nach Klagenfurt in unserem jährlichen Laufkalender. Tatsächlich waren 2008 zum ersten Mal run2gether Athleten (damals noch unter dem Erstvereinsnamen Bushtreckers Kenya, ehe 2009 der jetzige Verein run2gether gegründet wurde) am Start und sind seitdem von der Starterliste nicht mehr wegzudenken. In all den Jahren erreichten unsere kenianischen Läuferinnen und Läufer zahlreiche Podestplätze, doch Siege konnten wir bei den Herren bis dato nur zwei (2009 und 2021) und bei den Damen bisher nur einmal (2016) feiern.
Das liegt vor allem an dem stets sehr erlesenem Teilnehmerfeld, das die Organisatoren aus ihrem Hut zaubern. Selbst ein gewisser Eluid Kipchoge war 2013 am Start und siegte, wenngleich seine damalige Siegerzeit von 1:01:20 sich nur auf Platz 9 (!) der schnellsten Zeiten in der 23-jährigen Geschichte des Halbmarathons wiederfindet. Der Streckenrekord bei den Damen steht seit 2011 (1:08:02), der der Herren seit 2014 (0:59:45), die Streckenrekordhalter sind ebenfalls keine unbekannten: Florence Kiplagat und Geoffrey Ronoh.
Dass diese Rekorde so lange hielten, spricht einerseits selbstverständlich für die Klasse der Athleten, aber auch für die Strecke. Daher liegt es nahe, dass die Organisatoren rund um Michael Kummer auch in diesem Jahr kenianische Topläufer an den Start brachten. Allein drei der männlichen Eliteläufer wiesen eine PB unter 60 Minuten auf, das war eine klare Ansage an den Streckenrekord.
Für Ann Nyaguthie NDICHU war es der 2. Halbmarathon, die in ihrem ersten run2gether Jahr in Hamburg mit 71:43 debütierte.
Bei den Herren hatte Castor Omwena MOGENI (PB 62:41) die besten Chancen auf einen Podestplatz. Sein Teamkollege Geoffrey Githuku CHEGE (PB 63:01) konnte 2024 zwar drei seiner Bestleistungen verbessern, laboriert allerdings seit Monaten an einer hartnäckigen Knieverletzung. Dennis Cox LOPUA und Elija Kamau KARIUKI waren für das Tempo unsere beiden Damen zuständig. Auch unser heimischer Eliteathlet Felix GEIEREGGER (PB 68:44) war am Start, dessen Trainingsumfang aufgrund seines Grundwehrdienstes etwas gelitten hatte.
Die hochsommerlichen Temperaturen waren für alle Teilnehmer am vergangenen Sonntag sicherlich ein Kriterium und ungünstig für den angepeilten Streckenrekord, denn schon am Start um 9.00 Uhr war das Thermometer auf über 20 Grad geklettert. Abkühlung gab es erst im Ziel mit einem Sprung in den Wörthersee. Dazwischen lagen 21,1 schweißtreibende Kilometer. Bis ca. zur Hälfte des Rennens war eine kleine Gruppe bei den Herren vorne weg in Führung. Castor hielt sich lange in dieser Gruppe auf, ehe das Tempo schneller wurde und sich der Favorit und spätere Sieger Sang aus Kenia etwas absetzen konnte. Doch schnell war klar, dass man vom Rekord deutlich entfernt war. Castor hielt sich sehr gut und blieb nur wenige Sekunden über seiner Bestzeit. 28 Sekunden fehlten ihm als 4. auf das Podest, eine Leistung, die seine derzeitige tolle Form bestätigte. Githuku musste leider nach ca. 13 Km das Tempo etwas drosseln, die Knieverletzung ließ nicht mehr als den 9. Gesamtrang zu. Felix erreichte den starken 13. Platz und wurde 4. bester Österreicher!
Ann gelang ein solides Rennen, sie sicherte sich den 4. Platz, der Platz unter den ersten Drei war allerdings außer Reichweite. Somit blieb unseren Athleten zwei starke vierte Plätze. Die Jagd auf den Streckenrekord verschiebt sich um ein weiteres Jahr.
Herzlichen Glückwunsch dem gesamten run2gether Team! Auch den run2gether Amateuren gratulieren wir, denn jedes Jahr nehmen viele unserer Mitglieder und Laufwochengäste an den verschiedenen Bewerbe im Rahmen des “Kärnten Läuft” Wochenendes teil! Hongera sana.
Euer run2gether Team