Trotz der vielen großartigen Erfolge, die wir in all den Jahren mit unseren Athleten erfahren durften, gibt es immer wieder Leistungen, die uns sprachlos zurücklassen. Und wir werden nicht müde, voller Stolz und großer Dankbarkeit euch von eben diesen Momenten zu berichten.

Dam tot Damloop, Niederlande

Caroline Gitonga Makandi nahm an diesem Wochenende an der 40. Ausgabe des renommierten **Dam tot Damloop** in den Niederlanden teil, einem der bekanntesten Straßenläufe des Landes. Der Lauf führte über eine Strecke von 10 Meilen (ca. 16,1 km) von Amsterdam nach Zaandam und zog bisher tausende Läufer aus der ganzen Welt an.

Caroline trat im hochklassigen Elitefeld an. Mit einem starken Start in der Amsterdamer Innenstadt setzte sie sich, gemeinsam mit drei anderen afrikanischen Athletinnen, sofort an die Spitze des Damenfeldes.

Das Rennen selbst war geprägt von den heißen Wetterbedingungen, die schon in der Früh vor dem Start vorherrschten.
Beeindruckend war die Passage durch den rund 1 km langen IJ-Tunnels gleich zu Beginn. Die weitere Strecke führte die Teilnehmer durch malerische Straßen, vorbei an jubelnden Zuschauern, die alle Teilnehmer anfeuerten.

Screenshot vom Livestream – Caroline

Caroline musste die beiden Führenden nach einigen Kilometern ziehen lassen und matchte sich danach mit einer Konkurrentin um den Podestplatz. Möglicherweise fehlten, aufgrund des  letztwöchigen Siegeslaufs in der Slowakei, auf den letzten Kilometern die nötigen Reserven, sodass Caroline schlussendlich die Ziellinie in Zaandam an der ausgezeichneten 4. Stelle überquerte. Wir gratulieren zur neuen PB, über eine von ihr selten gelaufenen Distanz über 10 Meilen!

Carolines Auftritt beim **Dam tot Damloop 2024** bestätigt erneut ihre derzeit ausgezeichnete Form und ihre Position als gern eingeladene Athletin in einem international stark besetzten Elitefeld. Herzlichen Glückwunsch !

Ergebnisse Dam tot Damloop

Mammoth 26k, USA

Bereits zum zweiten Mal war die GTWS in diesem Jahr in Kalifornien zu Gast. War es letzten Sonntag die Gegend von San Francisco an der Westküste, so ging es diesen Sonntag weiter östlich zu den Mammoth Lakes. Dort wartete ein kleines Skigebiet im „Land des fließenden Wassers“, das einige Gipfel in einer Seehöhe über 4000m zu bieten hat.
Philemon Ombogo KIRIAGO und Patrick KIPNGENO kehrten mit gemischten Erinnerungen in die Sierra Nevada zurück, denn im Vorjahr nahmen beide, auf Platz 2 und 3 liegend, 6 Km vor dem Ziel eine falsche Abzweigung an der Strecke. Nach insgesamt 3 Km „Umweg“ bedeutete dies den 8. und 9. Platz in der Ergebnisliste.

Die Strecke hatte es mit seinen 26 Km und 1400 Hm in sich. Nach einem schnellen und „flachen“ Beginn auf den ersten 6 Km folgte eine steiler und langer Anstieg bis ca Km 12 zum höchsten Punkt auf 3360m Seehöhe. Ab dann ging es fast nur noch im Höllentempo bergab. Dabei galt es eben die Streckenführung im Blick zu haben, sowie den wechselnden Untergrund miteinzukalkulieren. Patrick und Philemon wussten um ihre Stärke im Anstieg. Philemon hatte dieses Jahr schon bei zwei Rennen am Ende eines Bergabstückes als 2. das Nachsehen. 

Wie gewohnt startete Philemon mit hohem Tempo, das Feld anführend. An seine Fersen hängte sich unter anderem der Schweizer Bonnet. Patrick und der Gesamtführende Elazzaoui hielten sich zu Beginn noch zurück. Philemon wollte sich für den rasanten Downhill einen Vorsprung erarbeiten, doch Bonnet ließ sich nicht abschütteln. Patrick und Elazzaoui dahinter gingen mit in den Anstieg. Plötzlich änderte sich das Bild. Patrick überholte zuerst Philemon, der schließlich auch den Marokkaner vorlassen musste. Bonnet fiel etwas von der Dreiergruppe ab. Bis zum höchsten Punkt der Strecke musste Philemon die beiden vorne ziehen lassen. 

Und dann kam der Downhill, der sich zum Krimi entwickelte. Auf diesen 14 Km ins Ziel wechselte häufig die Führung zwischen Patrick und Elazzaoui, keiner konnte sich entscheidend vom anderen absetzen. Das Tempo war unglaublich, bolzten die beiden doch in 3 Minuten Splits Richtung Ziel. Alles lief auf einen Zielsprint hinaus, der sich auf den letzten 200m entscheiden sollte. Der Marokkaner ging als erster in den Sprint, Patrick setzte zum Überholen an und war auf dessen Höhe, doch wurde er von Elazzaoui in einer Kurve blockiert, der eine Sekunde ins Ziel retten konnte. Diese Situation schien im ersten Augenblick unfair, war letztlich aber regelkonform, da er die Linie nicht wechselte. Nur zu verständlich war aber Patricks großer Ärger und Enttäuschung nach dem Rennen. Er muss dieses bittere Ende zwar akzeptieren, ist aber hochmotiviert, bei den Finalrennen sportlich darauf zu antworten. Philemon belegte trotz Überknöchelung den dritten Platz, ein weiteres Spitzenergebnis unserer beiden Berg- und Traillaufhelden, die in der Gesamtwertung weiterhin ganz vorne mitmischen.
Vor dem Finale in Lugano (17.-20.10.2024) liegen Patrick und Philemon im Overallranking mit 12 bzw. mit 48 Punkten Rückstand auf den Plätzen 2 und 3. Dort warten zwei harte Rennen mit doppelter Punktevergabe auf unsere Herren. Also alles ist noch offen, es bleibt ausgesprochen spannend!

Ergebnisse Mammoth 26k

Double 15 Km, Thika, Kenya

Einen Weltrekord der besonderen Art durften wir vor einer Woche in Kenia feiern. Shadrack Kipkurui KENDUIYWO, der seit diesem Jahr in unserem Team läuft, nahm an einem Double Road Race in Thika teil.
Double Road Races gibt es seit 2012 und wurde von Bob Anderson, Gründer des Magazins Runner’s World, das er bis 1984 auch leitete und dann verkaufte, ins Leben gerufen. Seither wurden von der DRRF ((Double Road Race Federation) mehr als 120 Rennen weltweit ausgetragen und ist offen für alle Läuferinnen und Läufer. Einmal jährlich findet solch ein Bewerb auch in Kenia statt.
Das Format, das es für 8 und 15 Km Läufe gibt, unterscheidet sich in in der Austragungsform grundlegend von anderen klassischen Bewerben. Die Distanz wird in zwei Rennen „erlaufen“: bei der 15 Km Distanz starten die Teilnehmer zuerst über 10 Km, dann gibt es eine Pause, ehe die restlichen 5 Km gelaufen werden. Zwischen den beiden Starts liegen 1 Stunde und 45 Minuten, die Laufzeiten werden zu einer Gesamtzeit addiert und daraus die Platzierung ermittelt. 

Shadrack nahm zum ersten Mal an einem Double Road Race teil. Im Frühjahr ließ er schon mit ausgezeichneten Leistungen aufhorchen. So war er dieses Jahr schon 29:23 über die 10 Km und 61:24 im HM gelaufen. Letzten Samstag beendete er die 10 Km in 28:33 und die 5 Km in 14:15! Dies bedeutete mit der Gesamtzeit von 42:42 nicht nur den Tagessieg, sondern pulverisierte den bisherigen Weltrekord über diese Distanz! Er unterbot den alten Rekord aus dem Jahr 2015 um 29 (!) Sekunden und ist somit neuer Weltrekordhalter über 15 Km. Wir gratulieren von Herzen!

“Nur” zu Pacemaker-Dienste waren Simon Mwangi WAITHIRA und Stephen Mwangi NJERI am Sonntag in Udine im Einsatz, um dort beim Halbmarathon zu unterstützen.

Euer run2gether Team