Nur noch gut ein Monat trennt uns von den bereits 6. Sommerlaufwochen in Kals am Großglockner, bei denen viele spannenden Neuerungen auf unsere Gäste warten. Insgesamt blicken wir auf bereits 16 Laufwochenjahre zurück. Unser kenianisches „Sommerteam“ bereitet sich zu Hause schon intensiv auf den Einsatz in Osttirol vor, andere Athleten sind bereits voll im Wettkampfmodus.
Am vergangenen Wochenende standen drei Bewerbe in Europa auf dem Programm, aber auch in Kenia waren wir bei einem Bahnmeeting in Nairobi am Start. In Deutschland ging es schon Freitagabend los.
CityLauf Aschaffenburg, Deutschland
Direkt von Mailand war Castor Omwena MOGENI nach Aschaffenburg, ca. 40 Km südöstlich von Frankfurt, angereist. Dort wurde er herzlich von unserem treuen Laufwochengast Edgar begrüßt, der ihn an diesem Wochenende wieder betreute. Wieder deswegen, denn Castor kannte die Strecke bereits bestens aus dem Jahr 2023. Er hatte die Strecke in allerbesten Erinnerungen, war er doch vor 2 Jahren über den 8 Km Hauptlauf als Sieger gefeiert worden.
Der 8 Km Rundkurs durch die Innenstadt, der am Freitagabend 5 Mal durchlaufen werden musste, bedeutete für die Elitegruppe „Verkehr“ auf der Strecke. Doch die ausgezeichnete Organisation und die Disziplin der anderer Teilnehmer machte ein schnelles und ungestörtes Rennen für die Schnellsten möglich.
Um 19:30 fiel der Startschuss und unmittelbar danach setzte sich eine 6-köpfige Spitzengruppe ab, die nach 2 Runden auf 4 Läufer schrumpfte. Castor hielt das Tempo immer hoch und „dünnte“ die Konkurrenz mit einer Tempoverschärfung in der letzten Runde noch einmal aus. Wenn auch eine halbe Minute hinter seiner Siegerzeit von 2023, überzeugte er erneut und holte sich in 24:10 seinen zweiten Sieg nach 2023! Eine weitere starke Leistung, die seine sehr gute Form bestätigt.
Wir blenden nach Kenia.
6th AK Track and Field Championships, Ulinzi Complex Nairobi
Die Bahnmeeting-Serie des kenianischen Verbands, die in unterschiedlichen Regionen ausgetragen wird, ist immer stark besetzt. Am vergangenen Freitag waren einige run2gether Juniors und Seniors vor Ort. Bei diesen Bewerben starten alle Teilnehmer in nur einer Klasse.
Einmal mehr gelangte die erst 16 jährige Jane Wangari WAWERU aus unserer run2gether Youth Academy in das Rampenlicht der kenianischen Medien. Jane war zusammen mit ihren TeamkollegInnen Brenda Chebet YEGON, Rose Wanjiru KAMAU, Ann Nyaguthie NDICHU, Benedict Njoroge MBUGUA und Dennis Njehia KAMAU nach Nairobi gereist. Unsere Damen starteten alle über die 5000m. In einem sehr cleveren Lauf, in dem Jane geduldig blieb und sich gut stets in den Top 5 platzierte, konnte sie als 2. in sehr starken 16:01.94 das Ziel erreichen. Insgesamt bedeutete diese Leistung ein Endergebnis von Platz 5. Im teaminternen Duell ließ Jane sogar ihre um 9 Jahre ältere Teamkollegin Ann knapp als 6. hinter sich! Brenda auf 13. und Rose als 25. rundeten das großartige Ergebnis ab. Im Anschluss an den Wettkampftag war die Presse voll des Lobes für Jane, zum wiederholten Male wurde sie als große Nachwuchsläuferin gehandelt!
Die beiden Herren starteten ebenfalls über die 5000m und erreichten mit Platz 10 für Benedict und 36 für Dennis ein solides Ergebnis.
Szenenwechsel zum Traillauf. Nach einer kurzen Pause nach den Asienbewerben im April, kehrte die Golden World Trail Series (GTWS) nach Europa zurück:
Il Golfo dell’Isola Trail, Italien
Für einige der Weltbesten Trailläufer war es ein Wiedersehen in Noli, an der ligurischen Küste, nahe Genua, denn diese Strecke war die Finalstrecke der GWTS im Herbst 2023. Anspruchsvolle 26 Km mit 1.400 positiven Hm warteten auf das Feld. Wer die GTWS verfolgt, weiß, dass die Strecken stets auch technisch extrem herausfordernd sind. Die Kursführung hatte sich zu 2023 nicht verändert. Geführt wie eine Blume, kamen die 4 Schleifen immer wieder nach Noli zurück, das als Versorgungszone diente.
Während wir 2023 beim Finale nur mit Philemon und Patrick vertreten waren, kamen wir 2025 mit einem 5-köpfigen Team nach Italien. Nach kurzer Regeneration war Philemon Ombogo KIRIAGO nach Italien gereist, Patrick ließ dieses Rennen, nach seinen zwei Siegen in Asien aus. Begleitet wurde Philemon von Richard Omaya ATUYA, Michael Selelo SAOLI, Philaries Jeruto KISANG und unserer Debütantin Miriam CHEPKIRUI, die zum ersten Mal außerhalb von Kenia startete.
Am vergangenen Samstag Vormittag ging es bei idealen Bedingungen los. Zuerst starteten die Damen. Philaries zeigte sich stets rennbestimmend an der Spitze. Ihre stärkste Konkurrentin war die Rumänin Madalina Florea, die 2023 hier ihren ersten Sieg der GTWS feiern konnte. Philaries bergauf immer sehr stark, war auf den ersten 3 Runden bergauf immer top und hielt sich mit der Rumänin vorne. Miriam startet gut, konnte aber ab der zweiten Schleife nicht mehr ganz vorne mitlaufen.
Philaries, die bergab mit Florea nicht ganz mithalten konnte, musste ihr beim letzten Downhill den Vortritt lassen. Nach beinahe 2 1/2 Stunden Laufzeit entschieden nur knappe 25 Sekunden über den Sieg. Philaries wurde großartige 2. auf diesem schweren Kurs. Miriam belegte den eindrucksvollen 8. Rang!
Bei den Herren war es ebenso spannend. Erst die letzte Schleife entschied das Rennen. 10 Minuten nach dem Damen starteten die Herren, allen voran Philemon, der immer vorneweg laufen möchte. Gemeinsam mit Richard bestimmte er das Rennen auf 2/3 der Distanz. Abwechselnd führten sie die Spitzengruppe an. Saoli blieb mit kleinem Abstand in der 2. Gruppe. In der ersten sollte sich auch der Marokkaner Elazzaoui einfinden, mit dem Philemon in der letzten Saison einige Duelle ausgefochten hatte. Erstmals in dieser Saison war auch der Schweizer Remi Bonnet wieder dabei. Doch der sollte am Samstag keine rennentscheidende Rolle spielen, im Gegensatz zu Elazzaoui.
Richard verlor schon in der dritten von vier Schleifen ein wenig den Anschluss. Philemon und der Marokkaner gingen Schulter an Schulter in die letzte Runde. Philemon machte bergauf Druck, Elazzaoui kontert bergab. Auf den letzten 800m vor dem Ziel in Noli entschied sich das Rennen. Philemon konnte sich absetzen und erreichte nach Sierre-Zinal 2023 seinen 2. Sieg bei einem GTWS Rennen. Seine Freude im Ziel kannte keine Grenzen!
Mit den Plätzen 5 für Saoli und 6 für Richard konnten alle Athleten unseres 5-köpfiges Damen- und Herrenteams eine Top 6 Platzierung erreichen!
Noch einen Bewerb gab es in Italien.
Mezzo Maratona di Naviglio, Italien
Cernusco sul Naviglio, nahe Mailand, lädt seit 1997 zum Halbmarathon. Seit 2017 sind wir beinahe jährlich dort zu Gast. Doch erst 3 Mal konnten sich unsere Athleten in die Siegerliste eintragen. Dieses Jahr waren wir durch unseren Routinier Simon Kamau NJERI und den jungen John Maina NDIRANGU vertreten. John ist erst seit einer Woche in Italien und konnte vergangenes Wochenende mit 28:17 über 10 Km überzeugen.
Auch in Cernusco sollten die beiden über den HM das Rennen bestimmen. John setzte sich schließlich erwartungsgemäß vor Simon durch. Ein Doppelsieg für unser Team!
Euer run2gether Team