Nun ist er endlich da, der Sommer 2025. Die längsten Sonnentage des Jahres hatten das Wochenende in Österreich hochsommerlich gemacht. Gerade rechtzeitig zum Start unserer Sommerlaufwochen in Kals am Großglockner, die in diesem Jahr wieder einige Überraschungen für unsere Gäste bereithalten. Am vergangenen Sonntag starteten wir in die erste von zwölf Wochen. Restplätze sind bequem über unsere Homepage zu buchen! Wir freuen uns sehr auf unsere Gäste!

Sportlich ging es in den letzten Tagen für unser Team ebenfalls ziemlich „heiß“ her, auch wenn unsere Bergläufer im nordamerikanischen Hochgebirge einen kurzen Wintereinbruch und Schneekontakt erlebten.

Broken Arrows, Palisades Tahoe, USA
Zum zweiten Mal nach 2024 waren Philemon Ombogo KIRIAGO und Patrick KIPNGENO in das Skigebiet nahe dem Lake Tahoe in der Sierra Nevada in Kalifornien gereist. Mit der Namensänderung 2021 wurde aus der Olympia-Skiregion Squaw Valley (1960) das Olympic Resort mit dem Hauptort Palisades Tahoe, das für Trailläufer im Sommer zahlreiche abwechslungsreiche Trails bereit hält. Erst vor wenigen Wochen wurde der Winterskibetrieb eingestellt, die Sierra Nevada gilt als ein sehr schneesicheres Wintersportgebiet. Dies hat auch mit der Höhenlage zu tun, denn mit der Talstation Palisades auf knapp 2000m Seehöhe sind die umliegenden Gipfel fast 3000m hoch. Die Broken Arrows Bewerbe mit ihren verschiedenen Distanzen sind bei Trailläufern sehr beliebt und stets ausverkauft. Die Höhe spielt für viele eine große Rolle.

Zudem fand eine Premiere an diesem Wochenende statt. Zum ersten Mal zählten der Ascent (Vertical) am Freitag und der 23 Km Skyrace (Long Distance) am Sonntag zum WMRA Weltcup. Und wie im letzten Jahr war der 23 Km Lauf auch Teil der Golden Trail World Series. Somit gibt es beim Broken Arrow 23 km Skyrace und beim Sierre Zinal Bewerb im August zweifache Punkte, für die WMRA und die GTWS Wertung. 

Freitag, Broken Arrows Ascent,
WMRA Weltcup

Zwei Fliegen mit einer Klappe sozusagen. Das dachte sich auch Philemon, der in beiden Serien, nach den guten Leistungen, zu den Favoriten für die Gesamtwertung zählt. Am Dienstag in den USA angekommen, ging es für unsere beiden Topathleten um Akklimatisierung an die Höhe und die Zeitverschiebung. Patrick entschied sich gegen einen Start beim Ascent.

Der Broken Arrow Ascent ist der Vertical, den wir aus dem Weltcup gut kennen. Kurz, steil, schwer. Die Originalstrecke musste allerdings aufgrund des starken Windes im Ziel geändert werden. Daher waren „nur“ 3.5 Km und 660 Hm zu bewältigen. Mit Start in Palisades (auf ca 1.900 m) führte die Strecke auf den KT22 auf knapp 2.500 m, dem neuen Ziel und eben nicht auf den Wa She Shu Peak auf 2.700m.
Der Wind und die technischen Anforderungen der Strecke waren für Philemon weniger das Kriterium, sonder die Höhenlage, die ihm am Freitag noch zu schaffen machte. Auch wenn unsere Athleten in Kenia auf einer Höhe von 2.400m trainieren, sehr viel höher kommen sie selten. Von Beginn an konnte Philemon nicht wirklich Druck machen und entschied sich, Kräfte für den Sonntag zu sparen. Ein weise Entscheidung, denn das Aufgebot an motivierten US-Amerikanern war groß, zählte der Ascent doch als Qualifikationsrennen des US-Teams für die Trail- und Berglaufweltmeisterschaften Ende September in Spanien. Als bester Nicht-Amerikaner beendete er das Rennen auf Platz 7 und konnte sich wertvolle WMRA Weltcuppunkt mitnehmen. Seine Stärken liegen in der Langdistanz, die am Sonntag auf ihn wartete.

Sonntag, Broken Arrow 23 Km Skyrace,
WMRA Weltcup + GTWS

Kalte 4°C wurden zur Startzeit in Palisades gemessen. Die Elitedamen starteten 20 Minuten vor den Herren, ein Standard bei den GTWS, der es den Damen ermöglicht, ihr eigenes Rennen in Gruppen zu gestalten. Der Rundkurs führte die Teilnehmer über 1.385 Hm mit drei steilen Anstiegen rund um das Skigebiet. Der höchste Punkt der Strecke ist bei der Streckenhälfte auf 2.700 m erreicht.
Wie üblich startete Philemon schnell, wie auch der amerikanische Sieger des Ascent Christian Allen. Patrick hielt sich bis zum ersten der drei Anstiege auf der 6./7. Position. Im sehr steilen Terrain hinauf zum KT22 arbeitete er sich an die Spitze heran. Im zweiten Anstieg zum höchsten Punkt bildeten Philemon, Patrick und der Marokkaner Elazzaoui die Führungsgruppe mit ca. 20 Sekunden Vorsprung auf die Verfolger. Nach dem Wa She Shu Peak ging es auf den 7 Km langen Downhill-Abschnitt. Patrick fiel ein paar Meter zurück, aber Philemon konterte den Angriffen des Marokkaners bravurös, der bergab bislang als der Schnellere galt. Beim letzten Bergaufabschnitt konnten unsere beiden Athleten keinen Vorsprung auf Elazzaoui erarbeiten, der sich wie gewohnt an Philemon Fersen heftete. Auf den letzten 5 Km ins Ziel blieb es weiterhin eng, alle drei Läufer waren innerhalb weniger Sekunden. Der Marokkaner verschärfte auf den letzten 1,5 Km sein Tempo und erreichte schließlich als erster, mit nur 4 Sekunden vor Philemon das Ziel. Patrick blieb der 3. Platz, er konnte den Amerikaner Allen und den Deutschen Ehrle auf Abstand halten.
Bei Damen und Herren wurde ein neuer Streckenrekord aufgestellt. Die 5 schnellsten Herren unterboten alle Patricks Rekord aus dem Vorjahr!

Gold Gala Meeting Fernanda Ribeiro, Maia, Portugal
Am Samstag waren unsere Zwillinge Caroline Makandi GITONGA und Purity Kajuju GITONGA über 5000m auf der Bahn in Portugal im Einsatz. Purity, die vergangene Woche beim Meeting in Braga neuen Meeting Rekord und Bestzeit aufstellte, wollte vor allem gemeinsam mit ihrer Schwester eine Zielzeit von sub 15 Minuten erreichen. Vergangenen Woche war sie auf sich alleine gestellt, mit der Ankunft ihrer Schwester, direkt aus Kenia, sollte dieses Vorhaben gelingen.

Meeting Rekord und neue PB über 5000m für Caroline in Portugal

Das Damenfeld über die 5000m hatte nur eine ernstzunehmende Konkurrentin aus Uganda, die mit einer PB von 15:00 nach Maia kam. Die kleine Stadt, nur wenige Kilometer nördlich von Porto gelegen, lud zum jährlichen Meeting unter der Schirmherrschaft der ehemaligen portugiesischen Langstreckenläuferin Fernanda Ribeiro.

Schon nach einer Runde setzten sich die Zwillinge, gefolgt von der Athletin aus Uganda vom Rest des Feldes ab. Für den ersten Kilometer half eine Tempomacherin aus. Purity übernahm die Führungsarbeit des Trios, ehe Caroline an der Reihe war. Nach ca. 3 Km verschärfte Caroline, wie vereinbart das Tempo und Purity ging mit. Die Läuferin aus Uganda fiel schnell zurück. Doch schon bald konnte auch Purity nicht mehr mithalten und musste ihre Schwester ziehen lassen. Caroline lief ihr Tempo bis zum Schluss und siegte mit neuem Meeting Rekord und fantastischer neuen Bestzeit von 14:47.41 vor ihrer Schwester Purity, die mit 15:13.40 leider unter ihren eigenen Erwartungen geblieben war. Im Ziel konnte sich Caroline anfangs nur schwer über ihren Erfolg freuen, während ihre Schwester enttäuscht das Rennen beendete. Doch wenig später konnte Purity ihre Enttäuschung wieder beiseite schieben und sich natürlich mit ihrer Schwester mitfreuen.

Mit dieser Zeit belegt Caroline in der Jahresweltrangliste den 25. Rang. Bisher sind nur 4 kenianische Läuferinnen in diesem Jahr schneller gelaufen als Caroline!
Wir sind überzeugt, dass auch Purity sehr bald ihr Vorhaben umsetzen wird!

Ergebnisse Meeting Fernanda Ribeiro

Africa U18/U20 Trials National Championships, Nakuru, Kenia
Nach den regionalen Ausscheidungsbewerben vor 2 Wochen, fuhren drei unserer Nachwuchstalente aus der Youth Academy Jane Wangari WAWERU, Benedict Njoroge MBUGUA und Dennis Njehia KAMAU nach Nakuru, um sich bei den U18 und U20 Nationals für die Afrika Meisterschaften in Nigeria zu qualifizieren.

Jane war über die 3000m, Benedict und Dennis über die 10000, sowie Benedict auch noch über die 5000m gemeldet. In allen Kategorien und Distanzen war die Konkurrenz sehr groß. Der Pool an talentierten Nachwuchsläufer:innen in Kenia ist riesig.
Die erst 16 jährige Jane, die ihre Stärken im Cross Country hat, belegte in 9:34:22 den 6. Platz in der U18 Kategorie. Benedict errichte über die 10000m U20 in großartigen 28:45.78 als 5. das Ziel, Dennis, ebenfalls U20 lief 30:44. Benedict kam über die 5000m in 14:20.18 als 10. ins Ziel.

Ob unsere Nachwuchsläufer im Nationalteam für die Africa Meisterschaften nächsten Monat in Nigeria Platz finden, wird sich in den nächsten Tagen zeigen. Eine kleine Hoffnung lebt.
Insgesamt sind wir mit der positiven Entwicklung unseres Nachwuchskaders sehr zufrieden! Unser Trainerteam rund um Ibrahim KINUTHIA (Headcoach) und Peter Ndegwa NYAMBURA (Coach Youth Academy) leistet sehr gut Arbeit!

Patrick und Philemon reisen nun von den USA weiter nach Mexiko. Die 6. Station der GTWS ist eine Premiere. Kommenden Sonntag steht der Tepic Trail mit 34 Km und 1.850 Hm auf dem Programm. Wir freuen uns schon sehr auf dieses Event!

Euer run2gether Team