10 Athleten, 2 Betreuer, 2 PKW, knapp 500 Straßenkilometer, 8 Autostunden – das waren die Eckdaten des mannschaftlichen Großaufgebots, das sich am vergangenen Freitag Früh von Kals am Großglockner nach Italien aufmachte. Das Ziel war Premana in der Lombardei, der Heimat des Giir di Mont, dem „Rundlauf um die Alpen“ (Giro degli alpeggi), wie es übersetzt heißt. 

Giir di Mont, Premana, Italien
Mit dem Veranstalter in Premana, westlich des Comer Sees gelegen, verbindet uns eine ebenso enge Verbindung, wie mit der WMRA, dessen Weltcup-Serie unsere sportliche Vereinsgeschichte und die Entwicklung unserer kenianischen Athleten zu Berg- und Trailläufern mit Weltklasseformat wesentlich geprägt haben.

Die Rennen in dem engen Tal haben lange Tradition, die Anfänge der klassischen Giir mit 32 Km reichen bis in die 1960-er Jahre zurück, den Mini Giir gibt es seit 2007, den Uphill bis jetzt nur einmal 2022 und nur im Rahmen des Weltcups.
Seit 2015 waren wir 7 Mal zu Gast in Premana, dementsprechend freundschaftlich wurde unsere 12-köpfige Delegation bei der Ankunft Freitagabend herzlich willkommen geheißen.

Schon mehrmals machte der WMRA Mountain Running Worldcup in Premana halt, 2025 waren es die Rennen 11 und 12 und damit vorletzte Station vor dem Finale in Slowenien am 23./24. August. Die WMTRC World Mountain and Trail Running Championships in Spanien Ende September drängen zum frühen Ende in diesem Jahr.
Somit standen am vergangenen Wochenende drei Bewerbe am Programm: der Uphill, der Klassiker mit 32 Km, beide zum Weltcup zählend und der 18 Km Bewerb.

Samstag
Classic Uphill, WMRA Worldcup

Schon früh am Morgen stellte der Himmel leider auf Regen, der am Start noch mäßig war. Für die 7,7 Km mit 820 Hm waren Philaries Jeruto KISANG und Gloria CHEBET bei den Damen um 9.50, sowie Richard Omaya ATUYA, Josphat KIPROTICH, Philemon Ombogo KIRIAGO, Ephantus Mwangi NJERI, Elija Kamau KARIUKI und Michael Selelo SAOLI bei den Herren um 10.30 am Start.

Km 1 war noch moderat, ehe es zur Sache ging. Die Strecke unterschied sich zur WC-Strecke von 2022 und führte unter anderem in diesem Jahr durch ein Bergdorf mit steilen Stufen und Kopfsteinpflaster. Das Terrain wurde immer steiler, am letzten Km waren allein 400 Hm zu bewältigen und es war klar, dass die Entscheidung dort fallen wird.
Philaries und Gloria starteten schnell. Philaries setzte sich an die Spitze, Gloria reihte sich auf dem 4./5. Platz ein. Das hohe Tempo konnte Philaries allerdings nicht bis zur Ziellinie halten. Mit Platz 5 und einer Minute Rückstand für Philaries und dem 6. für Gloria lag das Podium an diesem Tag leider in der Ferne.

Anders lief es im Herrenrennen. Mit 6 so starken Startern aus unserem Team war es sehr wahrscheinlich, dass wir um den Uphill-Titel mitlaufen können. Die schnellsten Beine hatten Richard und Philemon, die zusammen mit dem kenianischen Landsmann Machoka die Spitze bildeten. Nur knapp dahinter blieben Josphat und Ephantus in Reichweite, gefolgt von Saoli, der sich kontinuierlich nach vorne arbeitete. Einzig Elija fiel gleich zurück. Die Abstände blieben auf der schwierigen Strecke klein, der Regen wurde intensiver. Am Besten kam Richard mit der Herausforderung zurecht, er konnte ein paar Meter Vorsprung zur Philemon aufbauen, die bis zum Ziel hielten. Philemon verteidigte den 2. Platz, Josphat auf dem 4. und Saoli auf dem 5. Platz komplettierten das hervorragende Top 5 Ergebnis. Ephantus verlor etwas an Boden, blieb als 9. aber noch unter den Top 10. Elija hatte mit der Strecke zu kämpfen, er reihte sich als 14. im Klassement ein. Unser Team hatte sich erneut als großartige Mannschaft präsentiert. Für den Großteil war die „Arbeit“ an diesem Wochenende damit auch schon erledigt, denn für den nächsten Tag waren nur zwei Läufer gemeldet.

Ergebnisse Giir di Mont Uphill

Über Nacht hatte sich der Regen verzogen und am frühen Sonntagmorgen wartete perfektes Laufwetter auf alle Teilnehmer.

Sonntag
Mini Giir 18 Km

Am Vortag ein kräfteraubender Uphill, 22 Stunden später ein weiterer Bewerb über 18 Km und 1.500 Hm. Dem stellte sich Elija Kamau KARIUKI, der 15 Minuten nach den Teilnehmern der 32 Km Strecke ins Rennen ging. Nach dem Start ging es am ersten Km bergab, von da an nur noch bergauf, abwechslungsreiche und kurze Downhills inklusive. Der höchste Punkt der Strecke war nach 13 Km erreicht und war der gleiche Streckenabschnitt, der dem dritten Anstieg der 32 Km Strecke entsprach.

Elija matchte sich mit einem italienischen Läufer, den er bis ins Ziel doch mit entscheidenden Sekunden abhängen konnte. Sehr erleichtert überquerte er als erster die Ziellinie und genoss die großartige Stimmung in Premana. Ein wichtiger Erfolg für ihn.

Viel Zeit zur Regeneration bleibt unseren Athleten nicht, denn schon nächstes Wochenende warten wieder spannende und herausfordernde Bewerbe auf unser Läufer.

Euer run2gether Team