Heute begleiten wir Anouk bei ihrer spannenden Erstbesteigung des Mount Kenya’s. Unser erfahrener Guide ‚Safari Paul‘ führte sie mit seiner unsagbar großen Erfahrung in souveränen Manier auf den höchsten Berg Kenias.

Mount Kenya 14.02-17.02.2023

Bei meiner Suche nach Sehenswürdigkeiten in Kenia, ist mir der zweithöchste Berg in Afrika, der Mount Kenya aufgefallen. Noch nie in meinem Leben habe ich einen so hohen Berg bestiegen bzw. überhaupt einen ‚echten’ Berg bestiegen. Was mich am meisten am Mount Kenya begeistert hat, ist, dass dieser nicht so überlaufen von Besuchern ist. Bei meiner Ankunft im run2gether Camp, habe ich herausgefunden, dass die Tour zum Mount Kenya auch von hier aus organisiert wird. Außerdem hat Ingrid, ein Camp Gast für Mitte Februar diese Tour gebucht, bei der ich mich anschließen konnte. Das Schicksal hatte also entschieden und ich habe die Tour bei Paul, dem Camp Guide, gebucht. Kurz darauf haben sich zwei weitere Gäste dafür entschieden.

Am 14.02. kurz vor 7 h in der Früh ging es los. Wir haben alles Notwendige (besonders warme Kleidung) eingepackt und sind mit dem Camp Jeep zum Mount Kenya gefahren. Unterwegs haben wir gefrühstückt und überquerten den Äquator. Richtig heiß war es hier. Als wir im National Park angekommen sind, haben wir zu Mittag gegessen und mussten danach unsere Namen und Daten für die Registrierung eintragen. Unsere großen Rucksäcke wurden von TrägerInnen übernommen. Insgesamt hatten wir 6 TrägerInnen und einen Koch in unserem Team. Danach starteten wir zur ersten Etappe, der Sirimon Route. Der Mount Kenya Nationalpark besteht großteils aus einem Savannen-Gebiet, in dem auch große Elefantenherden ihre Wanderrouten haben. Leider haben wir aber keine gesehen.

Am ersten Tag führte der Weg über eine Straße, die man mit von Autos befahren konnte. Für den Notfall ist diese Straße äußerst wichtig. 9 km und 700 Höhenmeter haben wir zurückgelegt, bis wir das erste Camp auf 3300m erreicht haben. Drei von uns haben im Zelt übernachtet, eine Teilnehmerin übernachtete in der Hütte. Diese ist ein einstöckiges Gebäude mit zwei Schlafsälen, einem großen Tisch und einem Badezimmer. Bei unseren Ankunft wurden wir mit Popcorn, Keksen und Tee belohnt. Draußen auf den Steinen konnten wir noch einen schönen Sonnenuntergang mit Aussicht über den Park genießen. Währenddessen wurde unser Zelt von den Trägern aufgebaut. Für die Übernachtung im Zelt haben wir uns umgezogen, damit unsere anderen Kleider trocknen können. Gegen 19h gab es Abendessen, danach haben wir uns ziemlich schnell in unser Zelt verkrochen. Das Zelt habe ich mit einer Teilnehmerin aus unserer Gruppe geteilt und wir haben uns in den Schlaf gequatscht. Das Ungewisse hat mich ein bisschen gequält, weshalb ich in der Nacht nicht wirklich gut geschlafen habe. Gegen 6:15 h bin ich dann aufgestanden und hoch zum Camp gelaufen. Dabei hatte ich das Glück, einen wunderschönen Sonnenaufgang zu erleben.

Nach einem stärkenden Frühstück haben wir um 8h das Old Moses Camp verlassen. Ab hier konnte man nicht mehr mit dem Auto fahren, da es sich um einen steinigen Fußweg handelte. Der Weg war umgeben von einer schönen Pflanzenwelt und einer atemberaubenden Aussicht. Die Everlasting Blumen haben uns auf dem ganzen Weg begleitet. Paul hat das Tempo vorgegeben, da sich der Körper erst langsam an die Höhe gewöhnen muss. Stetig gab es kleine Steigerungen, zwei Abschnitten war so steil, dass wir nur sehr langsam vorangekommen sind. Um 11 h haben wir das allererste Mal die drei Bergspitzen gesehen. Der dritthöchste Gipfel vom Mount Kenya, der Lenana Peak war unser Ziel. Für die anderen zwei Gipfel ist viel Kletter- und Bergsteigerfahrung notwendig, da es sich um anspruchsvolles alpines Klettergelände handelt. Die Landschaft konnte nicht schöner sein, wir liefen den ganzen Weg bis zum nächsten Camp entlang eines Flusses. Da die TrägerInnen und der Koch hinter uns blieben, mussten wir eine Weile am Fluss warten, bevor es Mittagessen gab. Leider war es zu der Zeit sehr wolkig und windig, sodass uns etwas kalt geworden ist. Nachdem ich gegessen habe, habe ich mich gleich wieder auf den Weg gemacht, da ich mich beim Gehen wieder aufwärmen wollte. Nach einem letzten steileren Anstieg haben wir um 15 h das Shiptons Camp (4200m) erreicht. Heute haben wir 14km und 900 Höhenmeter bewältigt! Meine Kleider waren ziemlich durchnässt aufgrund  der körperlichen Anstrengung. Wir mussten wieder kurz warten, bis unsere Rucksäcke da waren, ehe wir uns umziehen konnten. Wir sollten uns nicht zulange draußen aufhalten, da es sonst für den nächsten Tag zu anstrengend war. Jeder von uns hat die Höhe bis jetzt gut vertragen. Ich hatte nur zwei kleine Halluzinationen, wo ich gedacht habe, Tiere zu sehen, wo keine waren. Gegen 20 h sind wir alle schlafen gegangen, da es um 3h hoch zur Bergspitze ging. 

In der Nacht hatte ich einige Magenprobleme, wahrscheinlich war ich ein wenig nervös vor dem Anstieg. Gegen 3h ging es also los, Schritt für Schritt sind wir den Berg hochgestiegen. Der Boden war staubig und bedeckt mit kleinen Steinen, weshalb man manchmal ausrutschte. Dieses Rutschen hat meinen Puls sofort höher schlagen lassen. Paul riet uns zu regelmäßigen und kleinen Schritte, um den Puls wieder etwas zu beruhigen . Die 2h vergingen sehr schnell, der Anstieg war ein bisschen anstrengend und meine linke Wade schmerzte nach einiger Zeit. So viele Gedanken gingen mir durch den Kopf, hoffentlich würde ich es nach oben schaffen. Der Wind wurde immer kälter und man konnte den Berg so richtig spüren. Der wunderschöne Himmel mit seinen tausenden Sternen und der Mond, der plötzlich hinter dem Berg auftauchte, ließ einem seine ganze Sorgen vergessen. Kurz vor dem Ziel, mussten wir einen kurzen Stopp einlegen, da wir sonst zu früh am Berg gewesen wären. Aufgrund der Kälte soll man sich nicht länger als 20 Minuten am Gipfel aufhalten. Da uns aber sehr schnell kalt wurde, haben wir unseren Aufstieg nach 10 Minuten fortgesetzt. Es ist erstaunlich, wie schnell sich der Körper in Bewegung wieder aufwärmt. Die letzten 30 Minuten mussten wir etwas klettern, da die Steine größer wurden. Wegen meiner Höhenangst, hatte ich ein wenig Bedenken. Durch die Finsternis konnte man aber nicht viel sehen, so legte sich meine Sorge schnell wieder. Langsam erstrahlte der Himmel rot und wir wussten, dass nun der Sonnenaufgang begonnen hat. Kurz vor 6h erreichten wir den Lenana Gipfel und sahen dabei einen atemberaubenden Sonnenaufgang. Der Himmel erstrahlte in den schönsten Farben.

Als die Sonne vollständig aufgegangen war, haben wir uns wieder auf den Rückweg gemacht. 20 km bis zum letzten Camp lagen vor uns. Gegen 8 h legten wir eine kurze Pause ein und frühstückten bei einem See. Wir haben die Chogoria Route zurück genommen, hier erlebten wir eine ganz andere, dafür nicht weniger atemberaubende Vegetation. Wir sahen riesengroße Täler, viele Seen und einen Wasserfall. Bis auf 3000m ist es stetig bergab gegangen, zum Schluss führte der Weg durch eine schöne Pflanzen- und Blumenlandschaft. Eine der Pflanze hat gerasselt, wenn man daran vorbei gegangen ist. Unser letztes Camp befand sich auf 2.900m, hier konnten wir duschen und die Nacht war nicht mehr so kalt. In der Nähe des Camps gab es eine große Tiervielfalt und wir konnten einige Affen beobachten. In der Nacht grasten sogar einige Buffalos gemütlich in der Nähe unseres Zeltes. Unser Koch hatte sogar eine eigene Küche zum Kochen. Am späten Nachmittag haben wir unsere ganze Mannschaft auf einen Drink eingeladen und danach  den Abend gemütlich ausklingen lassen. Am nächsten Tag hat uns der Jeep wieder abgeholt, wir sind gegen 8:30 h losgefahren und gegen 17:30 h im run2gether Camp angekommen.

Es war eine einzigartige Erfahrung, die ich mein Leben lang in Erinnerung behalten werde. Mit keinem anderen Guide als Paul hätte ich die Bergbesteigung lieber gemacht. Er gibt einem die Sicherheit, die man braucht und man kann sich 100% auf ihn verlassen. Ich bin sehr stolz auf mich, dass ich das durchgezogen habe und es wird ganz sicher nicht mein letzte Bergbesteigung gewesen sein!

Vielen Dank für diese lebhafte Schilderung deines ersten Gipfelsieges, liebe Anouk! Schön, dass dir unserer erfahrener Safari Paul diese Sicherheit gegeben hat.

Wenn auch du Interesse an einer geführten Wanderung oder Safaris in Kenia hast, bist du bei unserem Safari Paul bestens aufgehoben! Weitere Informationen findest du hier unter Safaris

Euer run2gether Team

03. März 2023