Am vergangenen Wochenende war so richtig was los bei unseren Läufern. Zwei von ihnen betraten völliges Neuland, einige waren bei renommierten Veranstaltungen am Start und für zwei endete der Tag leider im Krankenhaus – um es aber gleich vorwegzunehmen, glücklicherweise mit glimpflichem Ausgang.

Kobe-Trail, Golden Trail World Series (GTWS), Japan

Verpflegungsstation; Photo Credit @GoldenTrailSeries@Kobe-Trail@colinolivero

Das “Neuland” war Japan, denn zum ersten Mal in unserer Vereinsgeschichte nahmen run2gether-Läufer bei einem Bewerb in Asien teil. Die Erfolge unserer Bergläufer Patrick KIPNGENO und Philemon Ombogo KIRIAGO bei der Golden Trail World Series 2023 ermutigten uns, den Schwerpunkt der Renntermine auch 2024 wieder auf diese Serie zu legen.

Und erstmals in der noch jungen Geschichte der Serie wurden zwei Rennen in Asien in den Rennkalender aufgenommen, der Kobe-Trail in Japan und der Four Sisters Mountain Trail in China und dies an zwei aufeinander folgenden Wochenenden. So machten sich Patrick und Philemon am Dienstag voriger Woche auf den Weg nach Japan. Nach ihrer erstmaligen Teilnahme in den USA vergangenen Herbst, ein weiterer spannender Moment in ihren Karrieren. In Kobe waren sie in sehr guten Händen, denn die Organisatoren der GTWS kümmern sich stets fürsorglich um die internationale Elitegruppe bei den jeweiligen Bewerben.

Die anspruchsvolle Strecke verläuft in 4 Runden

Dieser erste Showdown in Asien hatte gleich das Format eines GTWS tauglichen Bewerbs. Für die Läufer der GTWS bedeutete dies 21 Km mit satten 2100 HM und das bei zum Teil vertikalen Steigungen im An-, wie auch im Abstieg. Steinig, wurzelig, mit Stufen und großen Felsen versehen, eng und technisch höchst anspruchsvoll – das war das Resume der Teilnehmer nach der ersten Besichtigung.

Die Teilnehmer wurden in 4 verschiedenen Schleifen, ähnlich einem Blütenblatt und vergleichbar mit der Streckenführung beim Finale in Italien 2023, ins Rennen geschickt. Am Ende jeden Loops kamen die Athleten wieder in den Start/Zielbereich und damit in die Fanzone zurück, wo sie auch verpflegt wurden.

Mit den Eliteläufern der GTWS waren über die 21 Km nur 300 Teilnehmer zugelassen, die ersten 60 erhielten für ihre Platzierung Punkte im GTWS-Ranking. Unsere beiden Herren waren im Vorfeld mit ihren Erwartungen sehr zurückhaltend, denn die technische Anforderung des Geländes übertraf alles, was sie bisher bei Bewerben erlebt hatten.

In gewohnter Manier startete Philemon schnell. Patrick, der am Start etwas zurückfiel, konnte sich aber schnell an die Führungsgruppe heranarbeiten. Am Ende der ersten Schleife waren sie beide vorne mit dabei. Leider passierte Philemon, was auch vielen anderen passierte, er stürzte in der zweiten Runde unglücklich, verletzte sich leicht am Sprunggelenk und am Finger, dass er das Rennen vorzeitig beenden musste. Ein herber Rückschlag für ihn. Erfreulicherweise fiel seine Verletzung nicht schwer aus und so er ist guter Dinge, am kommenden Samstag in China starten zu können.

Für Patrick lief es fantastisch. Schleife für Schleife kam er besser zurecht und konnte sich seinen Konkurrenten gegenüber durchsetzen. Er siegte mit einer Minuten Vorsprung zum ersten Mal auf der GTWS-Tour! In einem ersten Statement erklärte er, dass er selbst nicht mit einem Sieg gerechnet hatte, denn groß war sein Respekt vor dem schwierigen Gelände. Wie schwierig der Kurs war, zeigte auch die Anzahl der Ausfälle: von 269 gestarteten Herren kamen nur 160 Läufer ins Ziel. Für Patrick war dies jedenfalls ein großartiger Start in die neue Saison! Wir freuen uns auf den kommenden Samstag und sind gespannt auf die Strecke in China.

Ergebnisse Kobe-Trail

Vienna City Marathon, Österreich

Etwa 24 Stunden später stand der nächste Höhepunkt auf dem Programm. Peter Wahome MURITHI war erst am Freitag von Kenia nach Wien angereist, ebenso sein Kollege Robert Kiplangat YEGON, der wie Philimon Kipkorir MARITIM, Stephen Mwangi NJERI und Leonard Kipngeno BOR als Pacemaker in unterschiedlichen Elitegruppen vom Veranstalter eingesetzt wurden. Peter, der vergangenes Jahr beim Graz Marathon seine Bestzeit auf 2:09:39,8 verbesserte, hatte sich für seinen ersten Marathon 2024 eine erneute Steigerung als Ziel gesetzt. Die Vorbereitung in Kenia verlief gut und somit waren seine Erwartungen auf den VCM groß.

Ihm zur Seite standen Robert und Leonard, die ihn bei seinem Vorhaben unterstützen sollten. Und lange lief es wie geplant. Peter war in der dritten Gruppe, bei der HM-Marke war er ca. 1 1/2 Minuten hinter der Spitze. In den folgenden Kilometern zeichnete sich aber ab, dass eine neue PB nicht mehr möglich war. Auch eine Top 10 Platzierung war außer Reichweite. Bei Km 30 kam er noch durch, allerdings musste er bereits alleine laufen. Bei ca. KM 32 bekam er plötzlich Probleme und kollabierte. Ähnlich erging es Leonard, leider schon nach 12 Km. Beide Athleten wurden ins Krankenhaus gebracht und dort behandelt, aber noch am selben Tag entlassen. Wir wünschen beiden von Herzen schnelle Besserung und Erholung zu Hause in Kenia!

Ergebnisse Vienna City Marathon

Nun wechseln wir nach Italien:

Padua Halbmarathon, Italien

Morine läuft zum Streckenrekord

Mit einer „frischen“ Halbmarathon-PB (68:13) im Gepäck vom Stramilano im März diesen Jahres, reiste Morine Gesare MICHIRA am Donnerstag selbstbewusst nach Italien. Gemeinsam mit ihrem neuen Kollegen Shadrack Kipkurui KENDUIYWO, der zum ersten Mal in Europa und in unserem Vereinsdress zum Einsatz kam, war sie in Padua zum Halbmarathon im Einsatz.

Und beide meisterten ihre Aufgabe mit Bravour. Morine drückte in ihrem Rennen von Beginn an auf die Tube, konnte ihre Kontrahentinnen aus Äthiopien mit einer Tempoverschärfung nach ca. 12 Km abschütteln und lief in 68:30 mit neuem Streckenrekord zu einem ungefährdeten Sieg.

Shadrack hatte einen fantastischen Einstand. Zwar war ihm der kenianische Sieger mit einer 59er Siegerzeit noch eine Schuhnummer zu groß, aber der 24-jährige belegte in 61:24 Rang 2 und lieferte ein großartiges Debüt ab! Herzlichen Glückwunsch an unsere beiden Athleten, diese Leistungen freuen uns sehr!

Ergebnisse Halbmarathon Padua

Sarnico-Lovere Run, Italien

Wunderschöne 25,25 Km warten auf die Teilnehmer

Szenenwechsel in die Lombardei an den Iseo-See. Wunderschön eingebettet in die oberitalienische Seenlandschaft, zwischen dem Gardasee im Osten und dem Comersee im Westen, liegt der viertgrößte oberitalienische See, der Lago d’Iseo. Ein wahrliches Kleinod, weit weniger touristisch als seine benachbarten Seen. Dafür hatte die Elitegruppe am vergangenen Sonntag freilich keine Augen.

Der Lauf von Sarnico im Süden nach Lovere im Norden über 25,25Km ist seit vielen Jahren ein Fixtermin für uns. In dieser Ausgabe war Simon Mwangi WAITHIRA unser run2gether Vertreter in der Region Brescia. Um den Sieg konnte er leider heute nicht mitkämpfen, der Sieger aus Kenia war an diesem Tag unerreichbar. Aber bei den Verfolgern konnte sich Simon als Zweiter in 1:19:52 durchsetzen. Wir gratulieren herzlich!

Ergebnisse Sarnico Lovere

And last but not least:
EcoRun Varese, Italien

Das ist der Home-Run unseres Kooperationspartners Africa&Sport, der in Varese, nahe Mailand zu Hause ist. Daher war es uns auch zur 5. Ausgabe eine große Freude und schon zum dritten Mal mit Simon Kamau NJERI daran teilzunehmen. Simon ist unser Anteil an dem Bewerb, der sich dem Umweltschutz verschrieben hat. Seit dem letzten Jahr gibt es die Halbmarathondistanz, die auch dieses Jahr, Simon für sich entscheiden konnte. Der Bewerb war nicht auf eine schnelle Siegerzeit ausgerichtet, startet Simon doch, wie im Vorjahr, am kommenden Donnerstag über die 50 Km di Romagna-Castel Bolognese. Wir wünschen ihm alles Gute für diese Ultradistanz!

Ergebnisse EcoRun Varese

Euer run2gether Team