Zwei Bewerbe mit langer Tradition waren der Schauplatz für sieben unserer kenianischen Athleten. Während am Samstag zum 76. Mal der Startschuss in Paderborn fiel, wartete am Ostermontag der 40. Giro Medio Blenio in der Schweiz auf seine Teilnehmer.
Paderborner Osterlauf, Deutschland
Die Veranstalter freuten sich über einen neuen Teilnehmerrekord. Knapp 13.000 LäuferInnen kamen nach Nordrhein-Westfalen, um in Paderborn, ca 50 Km südlich von Bielefeld über die Kinder-, Skating-, sowie über die 5 Km oder 10 Km Laufstrecke an den Start zu gehen. Für das 10 Km Rennen waren auch Purity Kajuju GITONGA, Vincent Kimutai TOWETT und Stephen Mwangi NJERI angereist, denn ebenso traditionell, wie der Osterlauf, ist das Aufgebot an internationalen Topathleten.
Für Purity war es bereits die dritte Teilnahme und sie hatte gute Erinnerungen an Paderborn, konnte sie doch bei beiden vorherigen Läufen jeweils mit neuen persönlichen Bestleistungen abschließen. Im vergangenen Jahr war ihre Freude mit Platz 3. besonders groß, blieb sie doch über die 10 Km erstmals unter 31 Minuten. Groß war auch dieses Jahr ihr Vorhaben, denn eine neuerliche Bestzeit war ihr erklärtes Ziel. Bei den beiden ersten Bewerben in Laredo, Spanien und in Dresden am letzten Sonntag, waren ein Sturz und zu starker Wind die Spielverderber.
Für Vincent und Stephen war der Kurs in Paderborn Neuland. Vincent präsentierte sich dieses Jahr mit zwei neuen Bestzeiten (10 Km und HM) schon sehr stark und zählte zum engeren Favoritenkreis auf den Sieg.
Bei den Herren war starke Konkurrenz mit am Start. Vor allem der ehemalige Africa-Games Sieger über 5000m (2019) Koech aus Kenia sollte das Maß aller Dinge in Deutschland sein. Bis ca. zur Hälfte des Rennens konnten unsere beiden Herren das Tempo in der Führungsgruppe mitgehen, ehe sich der Kenianer Koech vom Feld absetzte. Dahinter blieb Vincent noch eine Zeit lang auf Podiumskurs, musste sich dann aber mit ex aequo Zeit im Zielsprint, als Fünfter hinter dem Deutschen Boch einreihen. Vincent blieb zwar deutlich über seiner Bestzeit aus Spanien, mit 28:37 gelang ihm aber dennoch ein starkes Rennen. Auch Stephen verlor noch einen Platz im Zielsprint gegen einen kenianischen Läufer, belegt allerdings mit neuer PB in 29:16 den 7. Gesamtrang.
Bei den Damen traf Purity wieder auf Konstanze Klosterhalfen, die vergangene Woche in Dresden die Nase vorne hatte. Klosterhalfen wollte in Paderborn das Olympiaticket für Paris lösen. Doch an diesem Samstag hatte sie keine Chance auf den Sieg und auch nicht auf die geforderte Olympianorm, Purity war von allen Damen eindeutig die Stärkste. Sie löste sich nach 6 Km vom Feld, stets ihr eigenes Ziel der PB im Fokus. So lief sie die restlichen 4 Km bis ins Ziel ganz alleine und stellte mit 30:57 ihre Bestleistung aus dem Vorjahr ein. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge konnte sie sich über ihren ersten Sieg in Paderborn freuen, wenngleich die verlorene Sekunde zur neuen PB auch ein wenig schmerzte. Mit knapp 40 Sekunden Vorsprung demonstrierte sie jedenfalls eindrücklich, dass eine neue Bestleistung schon bald möglich erscheint.
Wir gratulieren unserem Trio zu diesen großartigen Leistungen!
Giro Medio Blenio, Schweiz
Unser Team in der Schweiz
Nur eine Woche nach dem schnellen Halbmarathon beim Stramilano ging es für Simon Mwangi WAITHIRA, Philimon Kipkorir MARITIM, Leonard Kipngeno BOR und unseren Marathonläufer Simon Kamau NJERI von Varese aus ca. 90 Km nach Dongio im Kanton Tessin. Dort fand nun auch schon zum 40. Mal der Giro Medio Blenio statt. Neben den Volksläufen wird dort ein Eliterennen für ca. 15 (leider nur) Männer veranstaltet. In der Hall of Fame haben sich in der Vergangenheit Namen wie Paul Tergat oder Haile Gebreselassie hier schon eingetragen. Auch in diesem Jahr war ein hochkarätiges Feld aus Kenia, Äthiopien, Marokko, Burundi, Tunesien, der Schweiz und Italien am Start. Mit dem Äthiopier Muktar Edris war ein zweifacher 5000m Weltmeister ebenso an der Startlinie, wie auch der Trailläufer Elhousine Elazzaoui, den wir als Siegläufer von der Golden Trail World Series her kennen.
Als Sahnehäubchen des Giro wurde der Elitelauf nach Beendigung aller anderer Bewerbe am Nachmittag gestartet. Starker Regen begleitete die Athleten auf ihren 8 Runden à 1,25 Km durch Dongio. Schon von Beginn an war das Tempo sehr hoch, sodaß allerdings auch schnell klar wurde, dass unsere Herren nicht ganz vorne mitmischen würden. Simon Waithira und Philimon blieben auf Tuchfühlung, doch für Leonard wurde es, eine Woche nach seiner neuen PB über den HM in Mailand, ein hartes Rennen, bei dem er Runde für Runde Plätze verlor. Simon Kamau nützte dieses Rennen, um sich für weitere Langdistanzen im Wettkampfmodus zu halten.
Schließlich wurde es ein Sieg für den äthiopischen Doppelweltmeister Muktar und ein Tag ohne Podium für unsere Herren. Simon Waithira wurde in 29:29 Fünfter, Maritim nur knapp dahinter in 29:34 Sechster. Leonard erkämpfte sich in 30:22 Platz 12 und Simon Kamau erreichte als 15. das Ziel. Quick recovery guys!
Euer run2gether Team
