….die sich 2023 zugetragen hat. Erzählt von Peter.

Im Laufe des Jahres hatte ich ein Gespräch mit einem Freund Erich, 66 Jahre, in dem ich mal wieder von run2gether und den Sommerlaufwochen erzählte, und dass ich im August selbst wieder nach Kals fahren würde.
Er erzählte mir, dass er einen alten Teddybär hätte und nicht wüsste, was er damit anfangen solle. Ich bot ihm an, ihn mit nach Österreich zu nehmen und dafür zu sorgen, das er in Kenia eine neue Heimat finden würde. Gesagt, getan brachte er mir den Teddybären und danach hatten wir folgenden, wortwörtlichen Chat:

Peter: Ist das eigentlich dein eigener Teddybär? Ich werde dafür sorgen, dass er in gute Hände kommt.

Erich: Ja, der Teddy hat eine seltsame Geschichte. Diese begab sich vor vielen Jahren in meinem Alter von 30 bei der Büchergilde Gutenberg. Ich bestellte ursprünglich einen Teddy für meine Tochter, doch der erste Blick des Teddys sagte mit verschmitztem Grinsen: „Ich will bei Dir bleiben!“ Daher bestellte ich einen zweiten, der mit einem anderem Gesichtsausdruck tatsächlich besser zu meiner Tochter passte.
Er begleitete mich also viele Jahre, gab zu mancher Neckerei Anlass und behielt seinen verschmitzten Eindruck bis zum heutigen Tage. Trotzdem fühle ich mich nun doch etwas zu gereift dafür… aber in die Mülltonne? Auf keinen Fall!…..Verbuddeln? Passt auch nicht. An einen Fluss übergeben? In einen Baum setzen oder binden? Passt genauso wenig.
In Asien soll es einen Tempel für geliebte Kuscheltiere geben, las ich mal in einer Zeitschrift, was mir  damals sehr gefiel. Aber wo der ist und ob ich je dahin käme … wer weiß?
Am besten, er findet noch mal einen jungen Freund oder eine junge Freundin!

Er kann übrigens sehr gut zuhören, ist verlässlich und verschwiegen, wie ein Grab und manchmal auch ein bisschen frech. Aber Spaß muss schließlich sein unter Freunden ….

Ich denke, der wird schon in passende Hände kommen, da habe ich ein gutes Gefühl.

Peter: Danke für die schöne Geschichte. Ich werde berichten.
Hat der Bär eigentlich einen Namen?

Erich: Auf einen Namen wartet er bis heute noch, für mich war er einfach nur „der Waldbär“. Sicherlich macht ihn das überglücklich, wenn er jetzt endlich einen Namen bekommt. Vielleicht einen tollen, vollklingenden kenianischen, der etwas über „seine liebevoll gemeinten Witze“ aussagt? Sowas wie: „Witzbold aus fernen Landen?“

Vielleicht reicht aber auch einfach „Der Glückliche“, also „Felix“, weil er das Glück hat, nochmals in liebevolle Hände zu gelangen.

Peter: Danke vielmals Erich! Er wird in die richtigen Hände gelangen, das verspreche ich dir.

Erich: Da bin ich mir auch ganz sicher. Aber „der Glückliche“ klingt auf kenianisch sicher noch viel schöner, als dieses lateinische Felix. Ich glaube, auf sowas exotisches würde er voll abfahren. Ich denke mal, wenn der neue Besitzer/ die neue Besitzerin ihm eine Weile in die verschmitzten Augen schaut, flüstert der Teddy seinen Wunschnamen bestimmt.
Vielleicht erfahre ich ihn ja eines Tages?

Es gibt ja diesen Hasen Felix, der viel in der Welt herum kam und von allen möglichen Orten Post nach Hause schickte. Wer weiß, vielleicht bekomme ich ja auch eines Tages eine krakelig geschriebene Postkarte von ihm oder seinem neuen Freund/ neuen Freundin?

Schließlich traf ich Erich an einem Sonntag im September wieder und erzählte ihm, dass sein Bär mittlerweile seine Reise nach Kenia angetreten hat. Erich erwiderte, dass er genau in diesem Moment einen Jubelschrei seines Bären übermittelt bekommen hat!!

Am selben Abend habe ich eine Nachricht von meinem kenianischen Freund Geoffrey Githuku Chege erhalten, der mir berichtete, dass er eine Bekannte mit einem kleinen Baby besuchte, und ihr den Teddybär überreichte.

Dies musste ich natürlich sofort weitererzählen: ‚Lieber Erich, Dein Gefühl hat Dich nicht getäuscht, Dein Bär hat heute ein neues zu Hause gefunden!‘

Glücklich über diese Nachricht wusste Erich, dass er mit seinem ‚alten’ Teddy einem Kind auf dieser Welt eine große Freude bereiten konnte! ‚Diese scheins Kleinigkeit macht mir gerade feuchte Augen, vor allem, wenn man bedenkt, dass wir sonst solchen materiellen „Dinge“ kaum mehr Aufmerksamkeit schenken. Jetzt hoffe ich, dass die zwei viel Freude miteinander haben werden. Sicher hat der Bär viele neue Eindrücke zu verarbeiten. Und mit seinem Afrikatrip hat er mir jedenfalls deutlich was voraus, da ich Europa in meinem bisherigen Leben noch nie verlassen habe. Welchen Namen der Bär wohl bekommt?‘

Vielen Dank Erich für dieses Geschenk und Peter für deine Erzählung!

Euer run2gether Team

24. Dez. 2023