Zugegeben, am vergangenen Wochenende den Überblick über all die Laufbewerbe mit run2gether Beteiligung zu behalten, war eine Herausforderung. Daher beginnen wir unseren Überblick mit einem kleinen Zahlenspiel: 17 Athleten, 5 Locations in 3 Ländern mit 7 Distanzen, mehr als 300 Rennkilometer mit vielen Höhenmetern, 2 Streckenrekorde und neue persönliche Bestleistungen. Die schönsten Zahlen betreffen aber die ausgezeichneten Ergebnisse unserer Läufer – 9(!) großartige Siege und 9 weitere Podestplätze, die uns sehr stolz gemacht haben!
Vertical Nasego, World Cup, Italien
Gleich im Doppelpack war Spannung im Berglaufweltcup am vergangenen Wochenende angesagt. Nach den kräftezehrenden Bewerben in der Schweiz versuchten sich unsere drei Berglaufspezialisten bestmöglich zu regenerieren. Am Freitag von Kals angereist, stand am Samstag Vormittag der Vertical am Programm. Auf Joyce Muthoni NJERU, Philemon Ombogo KIRIAGO und Patrick KIPNGENO warteten auf 4,2 km unglaubliche 1000 Hm mit abschnittsweise Steigungen mit über 40%. Dabei galt es mit den Kräften ‚ein wenig’ hauszuhalten, wartete doch am darauffolgenden Tag ein weiterer Berglauf auf unsere Athleten.
Bei den Damen, wie auch Herren war wieder sehr starke Konkurrenz am Start. Davon ließ sich Patrick allerdings nicht irritieren. In eindrucksvoller Manier holte er sich nicht nur den Tagessieg auf der schwierigen Strecke, sondern unterbot auch den bisherigen Streckenrekord! Philemon sicherte sich mit dem 3. Platz wertvolle Punkte. Im Damenbewerb erreichte Joyce den starken 4. Platz!
Marcialonga, Italien
Wir waren mit fünf Herren von Osttirol ins Val di Fiemme gekommen. Der Laufbewerb mit Start in Moena und Ziel in Cavalese darf schon auf 20 Veranstaltungsjahre zurückblicken. In diesem Jahr warteten allerdings einige Neuerungen auf die Teilnehmer. Der Start vom Sonntag wurde auf Samstag Nachmittag vorverlegt und neben der traditionellen 26 Km Strecke boten die Veranstalter eine neue Halbmarathondistanz an.
Während Dickson Simba NYAKUNDI und John Njuguna KURIA den HM bestreiten wollten, waren Geoffrey Githuku CHEGE, Michael Selelo SAOLI und Abraham Ebenyo EKWAM für die lange Distanz gemeldet. Um 16.30 Uhr gingen alle Teilnehmer auf die Strecke, die bis zum HM Ziel stets leicht bergab verlief. Schon nach wenigen Kilometern hatte sich Simba an die alleinige Spitze gesetzt und sollte diese auch bis zum Ziel in Masi di Cavalese nicht mehr hergeben. Er gewann in beeindruckenden 60:11 vor seinem Teamkollegen John. Aufgrund des Gefälles und der One-Way Strecke wird diese Zeit allerdings nicht als Bestzeit gewertet.
Ab dem Ziel für die neue HM Strecke ging es für die Läufer über die 26 Km mit einem Anstieg von 160 HM weiter ins Ziel hinauf nach Cavalese. Hier setzte sich Saoli durch. Er siegte vor Githuku und einem weiteren Kenianer. Abraham verpasste leider am Fuße des Anstiegs eine Abzweigung, die ihm Zeit kostete, er kam als 4. ins Ziel.
Torlauf Dachstein, Österreich
Über 24 Km und 500 Hm führte für Dennis Cox LOPUA, Japhet Mutwiri MWENDA und Gilbert Kiprotich KEMOI der Rundtrail der „Halbmarathondistanz“ mit Start und Ziel in der steirischen Ramsau. Bei hervorragenden Bedingungen hatten unsere Athleten zwar leider nur wenig Zeit, das wunderbare Panorama des Dachsteinmassivs zu bewundern, umso erfolgreicher war hingegen ihr Antreten. Rund 1:31 benötigte Dennis für die Strecke und konnte sich klar vor Gilbert und Japhet durchsetzen. Ein reines run2gether Podium wurde uns hier beschert. Für die drei war es der letzte Wettkampf in Europa, sie machen sich nach einem intensiven Laufwochensommer nun bald auf den Weg zurück nach Kenia.
Familie Run Lutzmannsburg, Österreich
Unser Betreuer Helmut vor Ort, selbst erfolgreicher Teilnehmer im Rennen (er wurde 2. hinter Castor!), hat den Bewerb in ein paar Sätzen für uns zusammengefasst:
„Zum 4. Mal ist run2gether beim Family Run der Sonnentherme Lutzmannsburg am Start, diesmal mit Morine Gesare MICHIRA und Castor Omwena MOGENI. Bei überraschend warmen und windigen Bedingungen liefen sowohl Castor als auch Morine von Beginn weg ein einsames Rennen. Im Wissen bei nicht ganz optimalen Bedingungen klar in Führung zu liegen, liefen sie ein kontrolliertes, taktisches Rennen und gewannen die drei Runden a 2,5km in 22:26,77 (Castor) bzw. 25:57,89 (Morine). Die in der Ausschreibung angegebenen 7,5 km waren schlussendlich 7,7 km.“
Damit ging ein sehr ausgefüllter Wettkampfsamstag erfolgreich zu Ende.
Alsterlauf Hamburg, Deutschland
Purity Kajuju GITONGA, Janeth CHEPNGETICH, Robert Kiplangat YEGON und Simon Dudi EKIDOR haben unsere Vereinsfarben am Sonntag in Hamburg vertreten. Während unsere Damen von Wien aus nach Norddeutschland reisten und sich in die Obhut unseres Vereinsmitglieds Klaus begaben, wurden die beiden Herren „frisch“ aus Kenia eingeflogen. Beide waren im Frühling/Frühsommer schon einmal in Europa und hatten sich in den vergangenen Wochen zu Hause auf ihren zweiten Einsatz in diesem Jahr vorbereitet.
Es sollten kenianische Festspiele werden. Für den attraktiven Streckenverlauf über 10 Km im Herzen von Hamburg rund um die Außenalster hatten alle vier selbstverständlich kaum ein Auge. Purity demonstrierte dafür erneut ihre sehr gute Form. Nachdem ihre Zwillingsschwester Caroline 2019 erfolgreich war, ließ auch sie sich den Sieg in Hamburg nicht nehmen. Dass sie gleich eine fantastische neue persönliche Bestleistung (31:14) und neuen Streckenrekord in den Asphalt hämmerte, war dennoch sehr beeindruckend. Mit über einer Minute Abstand folgte ihr Janeth auf Platz 2, ebenfalls mit ihrer schnellsten 10 Km Zeit. Ähnlich einsam an der Spitze verlief auch der Herrenbewerb. Ekidors Vorsprung auf seinen Teamkollegen war zwar kleiner als bei den Damen, dennoch mit knapp 40 Sekunden war er der klar schnellere. Auch Ekidor verbesserte seine PB, der Streckenrekord blieb ihm aber verwehrt. Auch Robert unterbot seine Bestzeit.
Noch am selben Tag ging es für die vier zurück nach Wien. Wir bedanken uns beim Veranstalter für die herzliche Betreuung unserer Athleten!
Trofeo Nasego, World Cup, Italien
Teil 2 im Berglaufweltcup in Nasego. Nach den Strapazen des Vortages im Vertical, war der Sonntag sicherlich keine einfache Aufgabe für die Teilnehmer. 21,450 Km und 1300 positive und 1000 negative Hm warteten auf die Athleten. Zwischen Km 12 und 16 waren allein 500 Hm bergauf zu bewältigen. Auch am Tag 2 war Patrick KIPNGENO nicht zu stoppen. Mit bewundernswerter Leichtigkeit lief er kaum 24 Stunden nach seinem Triumph im Vertical, erneut mit neuem Streckenrekord und unangefochten ins Zielband. Sieg Nr. 9 für unser Team an diesem Wochenende. Philemon Ombogo KIRIAGO verbesserte seine Vortagsplatzierung und erreichte den hervorragenden 2. Platz. Joyce Muthoni NJERU, der die Auf- und Ab-Strecke sicherlich mehr entgegenkommt, sicherte sich bei diesem Rennen den ausgezeichneten 2. Platz.
Nach diesen ereignisreichen und äußerst erfolgreichen Tagen starteten wir in die letzte unserer 12 Laufwochen in Kals am Großglockner. Wir freuen uns auf noch viele schöne Momente mit unseren Gästen. Der Großteil des Sommerteams wird anschließend die Rückreise nach Kenia antreten und bei ihren Familien wieder neue Kräfte sammeln.
Euer run2gether Team