Sommerzeit ist Reisezeit. Das gilt auch für unsere ehrenamtlichen Fahrer, die Woche für Woche ihre Freizeit geben, um unsere kenianischen Freunde zu Wettkämpfen in Österreich, Italien, Schweiz und auch Frankreich zu bringen. Vergangenes Wochenende waren wieder zwei Teams unterwegs, das eine mit sechs Athleten zu zwei Berglaufklassikern in die Schweiz, das andere mit fünf nach Navazzo im Hinterland des Gardasees.

Auf der ersten Etappe gings für das “Schweizer” Team von Kals am Großglockner über 756 km zum Glacier3000Run.

Ort: Gstaad
Unser Team:
Elvis KIPKOECH
Timothy Kimutai KIRUI

Wetterbedingt musste die Strecke um 3,2 km auf 23 km verkürzt werden, was den Schwierigkeitsgrad nicht wesentlich vereinfachte und auch von den ursprünglich vorgesehenen 2015 Hm mussten die Teilnehmer nur auf wenige verzichten. Elvis, der sich von seinem Sturz der vergangenen Woche beim Giir di Mont in Premana wieder gut erholt hat, und Timothy waren gut gebrieft und vor allem auch warm angezogen.

Sofort nach der Startlinie setzte sich der erfahrene Ukrainer Vitali SHAFAR an die Spitze des Feldes und ließ dabei keinen Zweifel, dass ihm heute auch unsere Athleten nicht Paroli bieten können. So matchten sich Timothy zuerst als 2. und Elvis als 3, um die Plätze. Je länger das Rennen dauerte, desto näher rückte Elvis an Timothy, um ihn schließlich bis ins Ziel noch um eine Minute zu distanzieren. Auf den Sieger fehlten Elvis aber mehr als 9 Minuten, was bei einer Siegerzeit von 1:50h doch recht viel ist. Über die beiden Podestplätze dürfen wir uns natürlich sehr freuen!

Ergebnisse


Mit rd. 320 km hatten unsere dieswöchigen “Italiener” von Kals zum Diecimiglia del Garda ins Hinterland des Gardasees einen kürzeren Anfahrtsweg. Trotzdem mussten Fahrerin und Athleten aufgrund des starken Urlauberreiseverkehrs  insgesamt 7 (!) Stunden im Auto ausharren.
Nach der Ankunft hieß es daher Beine vertreten, relaxen und den Abend mit einem guten Abendessen beschließen.

Ort: Navazzo di Gargnano
Unser Team:
Purity Kajuju GITONGA
Vincent Kimutai TOWETT
Joseph Kamau GITHAKWA
Leonard Kipngeno BOR
Geoffrey Githuku CHEGE

“Historisch und besonders” – dies war das Leitmotiv der Organisatoren des Diecimiglia del Garda, denn zum 50. Mal führte der 10 Meilenlauf am “Balkon des Gardasees” Laufbegeisterte nach Navazzo di Gargnano, ans Westufer des Gardasees.
Wahrhaft große Namen im Laufsport haben ihre Spuren dort schon hinterlassen, wie beispielsweise Moses Tanui, Weltmeister über 10.000m (1991) und noch immer Inhaber des Rekords von 46:27 (1992) über die 16 km von Navazzo, auch Tegla Loroupe, dreimalige Weltmeisterin im Halbmarathon und Siegerin in New York 1994 trug sich in die ewige Siegerliste beim Diecimiglia 2003 ein. Aber auch Paul Tergat und Margaret Okayo waren hier schon am Start. Auch run2gether steuerte bereits Sieger bei, seit 2018 werden unsere Athleten herzlich willkommen geheißen.
Für Spannung am vergangenen Sonntag war jedenfalls gesorgt. Das attraktive Preisgeld zog viele Profiathleten an, so war es wenig verwunderlich, dass starke Mitstreiter auf Vincent, Leonard, Geoffrey, Joseph  und Purity warteten.
Durch den späten Start um 10.45 Uhr konnten sich unsere Athleten gut ausgeschlafen auf ihren Bewerb vorbereiten. Bei warmen, aber noch nicht heißen Temperaturen ging es über 10 Runden zu je 1,6 km. Die Strecke war eine Mischung aus 40% Asphalt und 60% Cross-Cournty-Stil auf grasigem Untergrund mit vielen Richtungsänderungen und einem kleinen Anstieg pro Runde.

Schnell formte sich eine ca. 8 köpfige Führungsgruppe bei den Herren, die sich bis zur Hälfte der Strecke auf 6 verkleinerte. Allmählich zog sich das Feld auseinander, Joseph, Leonard und Githuku mit dabei. Leider gab es ein frühes Ende für Vincent, der aufgrund eines Sturzes, sein Rennen nicht beenden konnte. Vorne setzte sich ein kenianischer Mitstreiter ein wenig ab. Joseph versuchte den Anschluss zu halten, zu Githuku und Leonard wurde der Abstand etwas größer. Schließlich erkämpfte sich Joseph als dritter einen ausgezeichneten Platz am Podium, Leonard wird Fünfter, Githuku starker Sechster. Die harte Arbeit hat sich gelohnt!
Das Damenrennen war wesentlich klarer. Schon in der zweiten Runde setzte sich unsere Purity von den anderen Elitedamen ab und lief ein einsames Rennen an der Spitze, die sie mit beeindruckendem Vorsprung von über 3 Minuten auch ins Ziel bringen konnte! Ein toller Mannschaftserfolg, der nur durch Vincents Sturz getrübt wurde. Einen Tag nach dem Rennen können wir mittlerweile Entwarnung geben, außer Abschürfungen und leichten Prellungen dürfte nichts schlimmeres passiert sein.

Ergebnisse

Noch am Samstag ging es gleich nach dem Rennen auf den Glacier3000 für unsere sechs Kenianer in zwei Autostunden rund um den Berg von Gstaad nach Thyon.

Ort: Thyon
Unser Team:
Philemon Ombogo KIRIAGO
Ephantus Mwangi NJERI
Gilbert Kiprotich KEMOI
Philaries Jeruto KISANG

Für den Bewerb Thyon – Dixence waren mit Ausnahme von Patrick KIPNGENO, der sein leicht lädiertes Knie für den Klassiker Sierre-Zinal in der kommenden Woche schonte, unsere stärksten Bergläufer am Start.

So wie schon gestern in Gstaad, war es auch heute empfindlich kalt, sodass alle unsere Athleten mit Handschuhen und langärmeligen Shirts an den Start gingen. Sie ließen sich davon aber nicht weiter irritieren, sondern waren mehr als heiß auf diesen traditionell stark besetzten Wettkampf. Von Beginn an zeigte Philemon seine Klasse und stellte einmal mehr unter Beweis, dass er fest im Sattel des Kronprinzen (hinter Patrick) unseres Teams sitzt, besser gesagt läuft! Kontrolliert sicherte er sich mit mehr als einer Minute Vorsprung auf einen weiteren Kenianer den Sieg! Unser ebenfalls noch sehr junger Ephantus zeigte mit dem vierten Platz, knapp hinter einem Podestplatz, ebenfalls seine konstant starke Form in seiner ersten Saison in Europa! Gilbert beendete bei seinem vierten Antreten in Thyon das Rennen als Elfter, immerhin zwei Minuten schneller als im Vorjahr.
Auch Philaries zeigte in ihrem unnachahmlichen Laufstil bergauf eine starke Vorstellung. Vielleicht um ein paar steile Höhenmeter zuwenig für sie, finishte Phialries schlussendlich als ausgezeichnete Zweite. Well done!

Ergebnisse

Mittlerweile sind alle “Schweizer” und “Italiener” spätabends wieder gut in Kals gelandet und betreuen dort bereits unsere neuen Sommerlaufgäste. Wir sind immer froh, wenn Fahrer und Athleten wohlbehalten und sicher in unser Basislager zurückkehren.

Euer run2gether Team

07.08.2023