Die 12 Sommerlaufwochen 2023 in Kals am Großglockner sind Geschichte. Wir bedanken uns bei den 190 wunderbaren, motivierten, offnen und interessierten Laufgästen und bei unseren 20 kenianischen Athleten, die diese Wochen wieder zu einem ganz besonderen Sommer gemacht haben. Gemeinsam Laufen, Essen, Regenerieren, Wandern, Lachen und Unterhalten – das durften wir 12 Mal in der wunderschönen Osttiroler Bergwelt erleben. Eine Zeit, die uns hoffentlich allen noch lange in Erinnerung bleiben wird.

Noch bevor ein großer Teil der Läufer nach drei Monaten in Österreich, nach Kenia abreiste, gab es für einige noch eine allerletzte sportliche Herausforderung zu bewältigen.

30. Jungfrau Marathon, Schweiz

Für Philaries Jeruto KISANG und Julius Kariba NJERI war am vergangenen Samstag sehr früh Tagwache, machten sie sich doch schon um 5.00 Uhr von Osttirol aus, auf den Weg nach Interlaken in der Schweiz. Am Samstag stand für die beiden der Jubiläums Jungfrau Marathon am Programm, laut Veranstalter „der schönste Marathon der Welt“. Diese Einschätzung soll auch gar nicht überheblich wirken, denn die Bergkulisse im Berner Oberland ist auch tatsächlich atemberaubend. Die 4.000 Startplätze waren schon längst ausverkauft, zusätzliche 600 gab es über den Halbmarathon. Als erster kenianischer Sieger durfte sich übrigens run2gether Cogründer Geoffrey Gikuni NDUNGU im Jahr 2013 am Fuße der Jungfrau krönen.

Auf der klassischen Marathondistanz über 42,195Km ging es exakt 1.935 Höhenmeter bergauf, wobei die ersten 25 Km mit Start in Interlaken vergleichsweise „flach“ zu laufen sind. Ab Lauterbrunnen ging es dann allerdings richtig los. Für Philaries und Kariba eine komplett neue Herausforderung, zum einen forderte die Langdistanz, zum anderen gab es ab 25 Km keine Erholungsmöglichkeiten mehr und das steilste Stück wartete mit der „Moräne“ ganz am Schluss.

Früh um 8.30 fiel der Startschuss in Interlaken. Unsere beiden Läufer hielten sich auf den ersten 25 Km bewusst zurück, denn es galt auf der langen Strecke Energie zu sparen. Zusätzlich waren, bei strahlend blauem Himmel, die Temperaturen schon ungewöhnlich hoch – es sollte der heißeste Marathon in der 30-jährigen Geschichte des Bewerbs werden. Beim ersten richtig steilen Teil von Lauterbach nach Wengen fühlten sich Philaries und Julius gut, auch wenn beide schon um die 5 Minuten Rückstand auf die Führenden hatten. Beide pendelten so um den 6. Platz im Feld.
Je länger der Lauf dauert, um so härter wurde es für alle Teilnehmer. Auch wenn sich Julius sogar bis Km 38/39 auf den 2. Platz heranarbeitete, sollte ihn in dem technischen Teil bis zur Moräne, der Hammer richtig erwischen. 2-3 Mal musste er sogar stehen bleiben. 2 Km vor dem Ziel begann der unglaublich steile Anstieg der Moräne, dort drohte ihm das Rennen zu entgleiten. Mit unglaublicher Willenskraft wehrte er sich, nach hinten durchgereicht zu werden. Mit letzten Kräften erreichte er als 6. Platzierter schließlich das Ziel.
Ähnlich erging es Philaries. Zeitweise als gesamt 5., quälte sie sich über die Moräne hinauf, die sie aber nur gehend bewältigen konnte. Gerade noch als 10. konnte sie das Rennen beenden. Ein Glück, denn nur die ersten 10 wurden noch mit Preisgeld entgolten. Nach den vielen sehr fordernden Rennen steht nun wohlverdiente Erholung auf ihrem Programm!

Ergebnisse Jungfrau Marathon

Drei Zinnen Alpine Run, Italien

Für unsere Herren Elvis KIPKOECH, James Thuo IRUNGU, Japhet Mutwiri MWENDA und Timothy Kimutai KIRUI ging es am Samstag von Kals ca 80 Km in das „Dolomiten UNESCO Welterbe“ nach Sexten in Südtirol. Über 17 Km führte der Weg von dort mit 1.330 Hm bergauf zur Drei Zinnen Hütte, wobei die Streckenführung die Teilnehmer von der Büllelejochhütte mit einem Bergabstück zum Ziel „belohnte“. Mit starken Läufern besetzt, ging es ebenfalls bei warmen Temperaturen auf die Strecke. Von Beginn konnte nur Elvis das hohe Tempo der beiden italienischen Berglaufspezialisten Maestri und Bergmann mitgehen, Timothy und James blieben mit kleinem Abstand dahinter. Japhet reihte sich auch in den Top 10 ein. An diesem Bild sollte sich über die gesamte Strecke kaum etwas ändern.
Elvis konnte seinen 3. Platz am Podium ins Ziel verteidigen, Timothy belegte den 4. Rang. Unser junger Nachwuchsläufer James verlor leider noch einen Platz, für ihn wurde es der 6. Rang, Japhet rutschte allerdings als 12. noch aus den Top 10 hinaus.
Herzlichen Glückwunsch!

Ergebnisse 3 Zinnen Alpine Run

Redbull Dolomitenmann, Österreich

Eine Staffel der besonderen Art bot nun schon zum 36. Mal der Dolomitemann in Lienz. Die 4-er Teams haben einen Berglauf, einen Paragleit-, Mountainbike- und Kajakbewerb zu absolvieren. Erstmals waren auch Damenteams zugelassen.
Schon einige Male standen Läufer aus unserem Team für den Berglauf an der Startlinie. Die 12 harten Kilometern, mit 2000 giftigen Höhenmetern bestückte Strecke, haben mit dem Goggsteig (wo z.B. auf 900m Strecke 360 HM warten) und dem letztem Anstieg aufs Kühbodentörl äußerst anspruchsvolle Abschnitte. Erst 2022 erreichte Patrick KIPNGENO als erster run2gether Sieger im Berglauf auch den Gesamtsieg in der Teamwertung.

Der Weg zum Bewerb von Kals war ein Katzensprung. Erstmals waren drei Herren aus unserem Team am Start. Patrick KIPNGENO war wieder für das gleiche Team „Kolland Topsport Professional“, wie im Vorjahr gemeldet, Philemon Ombogo KIRIAGO bei seiner Premiere für „Kolland Topsport Future“ und auch Ephantus Mwangi NJERI wurde die Ehre zu Teil, für das Team „Kolland Topsport Elite“ zu starten.

Es sollte ein äußerst spannender, 4-stündiger Wettkampftag werden, ehe das Endergebnis feststand. Schon von Beginn an ging der Berglaufbewerb mit hohem Tempo los. Nach den ersten ca. 4 flachen Kilometern von Lienz nach Amlach wurde vorne gepusht. Schon am Goggsteig legten unsere Drei den Grundstein für ihre Platzierungen. Patrick war erneut im steilen Gelände einfach eine Klasse für sich, konnte er doch im extrem steilen Terrain enorm viel Druck machen. Außerdem verstand er es wieder hervorragend, diesen Druck bis zur Ziellinie hoch zu halten und nicht nur zu verwalten. Wie im Vorjahr war er nicht zu schlagen, übergab mit fast 2 Minuten Vorsprung vor dem ausgezeichnet laufenden Philemon, als erster an seinen Team-Paragleit-Kollegen weiter. Ephantus übergab am Kühbodentörl als toller 8.!
Doch das war erst ein Viertel des gesamten Bewerbs. Laufend verschoben sich in den darauffolgenden Disziplinen immer wieder die Positionen. So als gäbe es so etwas wie einen sportlichen „Ausgleich“ durfte sich Patrick zwar über seinen erneuten Berglaufsieg freuen, mit dem „Kolland-Topsport-Professional-Team“ belegte er aber in diesem Jahr den 3. Gesamtplatz. Philemon, 2. hinter Patrick am Berg wurde mit seinem „Kolland-Topsport-Future-Team“ Sieger in der Gesamtwertung. Und Ephantus, als stolzer 8. in seinem Teil, belegte mit dem „Kolland-Topsport-Elite-Team“ den fantastischen 4. Endrang! Ein Ergebnis, das auch uns sehr stolz macht!

Ergebnisse Dolomitenmann

Giro Podistico Internazionale Città di Pordenone 5km, Italien

Nur wenige Stunden vor der Rückreise nach Kenia ging es für Vincent Kimutai TOWETT, Joseph Kamau GITHAKWA und Geoffrey Githuku CHEGE noch nach Friaul-Julisch-Venetien. Pordenone, ca 40 Km nordöstlich von Venedig lud zum 5 Km Abendlauf durch die Innenstadt. Dabei müssen die Starter des Elitebewerbs 3 Stadtrunden zu je 1.666m bewältigen. Dies war auch gleichzeitige der letzte Bewerb dieses langen Lauftages.

In der ersten Runde formte sich eine Führungsgruppe von ca 6-7 Läufern, die sich im Verlauf der zweiten Runde auseinanderzog. Unser Trio war immer an der Spitze zu finden. In der letzten Runde setzten sich schließlich Vincent und Joseph ein wenig ab und machten sich im Zielsprint den Sieg untereinander aus. Vincent war zum Schluss der Stärkere und ließ Joseph aber lediglich 1 Sekunde hinter sich. Githuku sicherte sich souverän mit knapp 25 Sekunden Rückstand, den 3. Platz! Ein wohlverdienter 3-Fachsieg und somit ein ausgezeichnetes Ergebnis nach der langen Saison!! Eine erneute Top Leistung unseres Teams!

Ergebnisse Giro Podistico Pordenone

Wir wünschen unserem run2gether Sommerteam nun eine sichere Rückreise, gute Regeneration und ein schönes Wiedersehen mit ihren Familien!

Euer run2gether Team